White Wolves stürzen Tabellenführer TuSpo Heroldsberg auswärts – 72:54 – Sieg
Der Aufsteiger TuSpo Heroldsberg ist von den White Wolves Passau entthront worden. Der Tabellendritte Passau war ausgezogen, um den Franken ein Bein zu stellen, und das klappte deutlich. Vor 300 laut mitgehenden Zuschauern in der nagelneuen Sporthalle beim ersten Event in diesem Neubau eine Topleistung abzurufen, ein richtig großer Coup der Niederbayern. Reifeprüfung bestanden, könnte man konstatieren. So mussten sich die Mittelfranken nach einem tollen Kampf, der eines Spitzenspiels der Bayernliga würdig war, mit einer 54:72 –Niederlage zufrieden geben. Dass Maximilian Gentner, Thomas Pethran, Jan – Erik Taubmann, Tim Busher und der grippegeschwächte Coach Bernd Zauner, der vom Spielfeldrand leitete, aber nicht spielen konnte, ohne wesentliche Folgen fehlten, zeigt, wie gewachsen das Team mittlerweile ist. Philip Moschek sprang wieder ein und konnte gut helfen, diesen wichtigen Auswärtssieg unter Dach und Fach zu bringen, auch mit der kleineren Rotation. Heroldsberg war vollzählig.
Die Hausherren starteten schnell und engagiert, führten in Minute 2 mit 4:2. Aber die Passauer waren hellwach und konnten die richtigen Antworten finden. Nach einem Dreipunktspiel von Benjamin Mayer in der 4. Spielminute ging die Führung an die Niederbayern. Ein Steal von Jan Köplin, der zu Punkten führte, ein Distanztreffer von David Moschek aus der Ecke des Spielfeldes, in Minute 7 schaute es gut aus für die Gäste, eine 15:9 – Führung war zu lesen. Aber dann gab es einen 7:0 – Lauf für die Franken, die Zuordnung beim Rebound und fehlerhaftes Ausblocken unter den Brettern stimmten auf Wölfeseite vorübergehend nicht mehr, schön herausgespielte Würfe fanden kein Ziel. Die Folge ein Führungswechsel, das 1. Viertel wurde mit 15:16 abgegeben.
Es entstand ein großartiger Kräftevergleich, bei dem auf beiden Seiten Nervosität zu spüren war. Man sah es auch an den Aktionen. Die Passauer Defensive stand gut, aber so manch gut gemeinter, aber überflüssiger Pass erreichte nicht den Werfer. So kam es bis in die 14. Minute vorwiegend zu Freiwurftreffern und mit dem 20:20 hatten sich die Dreiflüssestädter wieder heran gekämpft. Jetzt wurde die Verteidigung umgestellt und das zeigte Wirkung. Gewürzt mit Treffern von Tobias Hoffmann (4 Punkte) und Philip Moschek (3 Punkte) legten die TV`ler einen 11:3 – Lauf aufs nagelneue Parkett. Man ließ in Viertel 2 nur 7 gegnerische Punkte zu, blieb in den Minuten vor der Halbzeit erstaunlich ruhig in der „Höhle des Löwen“, in der die über 300 Zuschauer gehörig Krach machten. Schön war das Spiel in dieser Phase nicht unbedingt, aber effektiv. Mit einer 31:23 – Führung ging es in die Kabine (Viertel 16:7 für Passau).
Jetzt erwarteten die Zuschauer eine Aufholjagd der Heroldsberger. Die kam auch. Während Passau etwas verschlafen aus der Halbzeit startete, schlecht ausboxte, sahen die Hausherren ihre Chancen. Ein 2:6 aus Passauer Sicht ließ die Gegner näher rücken. 33:29 in Minute 22. Aber es ging ein Ruck durch die Wolvesreihen. Plötzlich kämpften sie, wie man es schon oft von ihnen gesehen hat. Sie machten es dem Gegner durch flinke Verteidigungsarbeit schwer, zu punkten, Center Jost Humbert „erackerte“ einige Rebounds, sie erzwangen mehrere technische Fehler beim Kontrahenden und hatten in der Offense Geduld. 20 Punkte durch das Trio Benjamin Mayer, Tobias Hoffmann und Philip Moschek war die Ausbeute beim letzten Viertelwechsel. Die Hausherren brachten in derselben Zeit nur 9 Punkte unter. Passau holte auch diesen Abschnitt mit 22:15, der Spielstand jetzt 53:38 für die Niederbayern.
Natürlich gaben die Mittelfranken bei ihrem Debut in der neuen Halle nicht freiwillig auf. Sollte den Passauern die Überaschung gelingen? Heroldsberg versuchte alles, bäumte sich auf, die Gäste spielten uneigennützig und aufopfernd weiter. Trotz des Frankenwirbels behielten die Wolves die Nerven im Griff und es kam auch das „Glück des Tüchtigen“ dazu. Ende der 35. Spielminute war der Vorsprung auf 10 Punkte geschmolzen (60:50). In den beiden Folgeminuten brachte keines der beiden Teams Zählbares zustande, was aber natürlich einen Vorteil für Passau bedeutete. In der Schlussphase versuchten die Hausherren dann die Uhr zu stoppen, weil Passau recht routiniert die 24 Sekunden Angriffszeit ausspielte. Aber die daraus resultierenden Freiwürfe brachten die Wölfespieler traumhaft sicher unter. 11 Treffer von 13 Versuchen! Das Viertel ging mit 19:16 an die Donaustädter, das Match endete 72:54 für diese.
Der Erfolg war durchaus verdient, Passau spielte abgeklärter, sicherer und mit mehr Disziplin und Geduld. Man sah kaum überhastete Aktionen und es gab insgesamt wenig Ballverluste. Mit diesem 15. Saisonsieg hat der TV die Heroldsberger Basketballer von der Tabellenspitze der Bayernliga gedrängt und auf Rang 3 verwiesen und ist selbst auf Rang 2 vorgerückt. Nutznießer dieses Sieges ist auch vor allem der PSV Nürnberg, der dadurch nach seinem Sieg gegen Donauwörth wieder an die 1. Stelle gerückt ist. Nächster Gegner der White Wolves ist der TSV Schwandorf am nächsten Sonntag in der Dreifachhalle.
Coach Bernd Zauner: „Obwohl wir zu Beginn wenig Defensivrebounds bekommen haben und die Schiris sehr kleinlich pfiffen, haben wir Ruhe bewahrt und dann die Defensivstärken überragend ausgespielt.“
Die Spieler:
Benjamin Mayer 20, Tobias Hoffmann 13, Jan Köplin 13, Philip Moschek 12, David Moschek 6, Matthis Kumpf 4, Armin Ahmetovic 2, Patrick Wiesner 2, Jost Humbert.