Bayernliga Herren 1: 86:83 über Schrobenhausen

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Das war wieder einmal ein Hammer in der Passauer Dreifachhalle, Spannung und Aufregung pur für die Zuschauer. Im ersten Heimspiel der neuen Saison in der Bayernliga Mitte besiegte der TV Passau den SSV Schrobenhausen knapp mit 86:83. Ein Match, das über drei Spielabschnitte von den White Wolves klar beherrscht werden konnte, wurde in einer hitzigen Schlussphase noch fast aus der Hand gegeben. Dabei wurde der erste Auftritt des österreichischen Spielers Stefan Schamberger vor heimischem Publikum zu einem „Schamberger – Festival” mit unter anderem 7 Dreiern, 7 von 10 Freiwurftreffern und insgesamt 36 erzielten Punkten. Ihn bekamen die Gäste nie richtig in den Griff. Bester SSV – Akteur war Claus – Jürgen Ludwig mit 13 von 15 Freiwurfpunkten und insgesamt 32 Korbpunkten. Bei dem Spiel kamen auch wieder einige Nachwuchskräfte zum Einsatz.

Es war von Beginn an klar, dass die White Wolves auf die Distanzschützen der Spargelstädter aufpassen mussten, da diese immer ein Spiel entscheiden können. Der Anfang gut, nach 2 Minuten eine 7:0 – Führung, die Defensive in Ordnung, die Offensive mit 3 Dreiern von Stefan Schamberger und einem gut aufgelegten und schön angespielten Center Benjamin Mayer (6 Punkte) erfolgreich. Zwei verwandelte Freiwürfe von Philip Moschek, Viertelstand 21:17.

Ein Dreier von Kapitän Bernd Zauner eröffnete den 2. Abschnitt. Dann hatte sich die Verteidigung Schrobenhausens besser auf die Passauer eingestellt, die Passwege wurden für die Dreiflüssestädter enger und beim Rebound war für die Einheimischen kein einfaches Durchkommen mehr. Beim Ausblocken unter den Körben wurde etwas geschlampt. Aber in dieser Phase hielt sich der TV mit verwandelten Freiwürfen und weiteren 13 Punkten von Schamberger im Spiel, Das Viertel wurde mit 27:21 eingefahren, der Vorsprung der Hausherrn hatte sich bei Halbzeit auf 10 Punkte (48:38) vergrößert.

Die Wölfe kontrollierten nach der Halbzeit die Begegnung fast nach Belieben, allerdings stieg die Foulbelastung einiger Spieler merklich (Dabrowski, Schamberger, Moschek). Der Vorsprung bewegte sich stets so um die 10 Punkte Abstand und vergrößerte sich gegen Ende des Spielviertels nach einem Dreier von Youngster Jonas Limmer und einem Korberfolg von Center Stephan Sädtler mit dem Zeitsignal zum 73:57 (25:19).

Eine 16 – Punkte – Führung, die noch dazu stetig angewachsen war, nur mehr ein Viertel zu spielen, man war nie in Rückstand, das wiegte Zuschauer wie Spieler in Sicherheit – in trügerischer Sicherheit, wie sich bald zeigte. Von der zwar auch manchmal knirschenden, aber erfolgreichen Spielweise der ersten drei Viertel wurde immer mehr preisgegeben, die Aktionen wurden hektischer, in der 5- Minute musste Alexander Dabrowski foulbelastet vom Feld, immer weniger klappte. Die Schrobenhausener hatten auch Stefan Schamberger 4 Fouls angehängt, was zur Folge hatte, dass er in der Verteidigung Zurückhaltung zeigen musste. Die Oberbayern kämpften bis zur Erschöpfung und im Laufe des Abschnitts schmolz der vorher so imposante Vorsprung immer mehr zusammen. Passau zeigte Reboundschwächen und verkrampfte zusehends in den Systemen, zu wenig spontane Entscheidungen wurden getroffen, obwohl es oft mögliche Situationen gab. Das Spiel wurde zu statisch aufgezogen, zu viele Ballverluste, die Gäste hingegen bekamen immer mehr Oberwasser und waren in der vorletzten Spielminute auf 83:80 heran gekommen. Jetzt war die Begegnung zu einer reinen Nervenschlacht geworden. Den Zusehern stockte der Atem, als 50 Sekunden vor Schluss ein Gästedreier zum 84:83 einschlug. Dann Ballverlust der verunsicherten Passauer, aber der Distanzwurf der Gegner ging daneben. Beim Ballvortrag dann 2 Sekunden vor Spielende ein Foul an Bernd Zauner und der verwandelte die beiden Freiwürfe nervenstark zum Endstand von 86:83.

Noch einmal gut gegangen, der erste Sieg der neuen Saison ist eingefahren und darauf mussten die Zuschauer in der vergangenen Spielzeit länger warten. Aber nötig hatten es die White Wolves eigentlich nicht, ein solches Zitterviertel hinzulegen, nachdem sie den Gegner über die gesamte Anfangszeit klar beherrschen konnten. Nur das macht halt auch den Sport so spannend. Nicht zuletzt hat Neuzugang Stefan Schamberger, der in Enns (letzter Spielort in Österreich) als „The Unstoppable” bezeichnet wurde, maßgeblichen Anteil an diesem Sieg. Ausruhen werden sich die White Wolves nicht, schon am nächsten Samstag ist der TSV Schwandorf Gast in der Dreifachhalle.

Die Spieler: Stefan Schamberger 36, Benjamin Mayer 15, Bernd Zauner 13, Stephan Sädtler 9, Philip Moschek 6, Jonas Limmer 3, Alexander Dabrowski 2, Andreas Hugger 2,Wolfgang Pfeffer, Matthias Kandlbinder, Raoul Kinadeter