In Bestbesetzung waren die Spieler von Slama Jama Gröbenzell angerückt, unter ihnen der NBBL – Akteur Lion Gorgas. Aber in einem sehr spannenden Match konnten die Mannen der Gemeinschaft Passau/Sonnen das Spiel wie schon in der vergangenen Saison in der Verlängerung noch drehen und mit 105:93 den 5. Sieg in der Liga einfahren.
Wie hatte das Team die klare Niederlage vom vergangenen Spieltag gegen München Schwabing verdaut? Zu Beginn nahmen die Hausherren das Heft gleich in die Hand. Eine schnelle 4:0 – Führung durch Flügel David Moschek. Passau spielte in der Anfangsphase recht überlegt und setzte das im Training geübte Setplay oft in Punkte um. Ein Dreier von Felix Jodeit in der 5. Minute brachte eine 18:8 – Zwischenführung, die nur wegen mancher „dummen” Fouls nicht weiter ausgebaut werden konnte. Aufbau Jonas Limmer sah oft die Lücke und spielte mit Elan. Er drückte dem Match mit 29 Punkten seinen Stempel auf. Mit 29:20 ging es in die erste Viertelpause.
Doch plötzlich alles wie weggeblasen. Nichts klappte mehr, schlechte Entscheidungen im Anspiel, Behäbigkeit in der Defensive, Gröbenzell kam immer mehr heran und in der 4. Minute 29:31 – die erste Gästeführung. Erst in der 6. Minute (!!) die ersten Passauer Punkte in dem Abschnitt, 2 Freiwürfe von Matthias Kandlbinder zum 31:31. Man hatte dem Gegner einen 12:0 – Lauf gestattet. Die Unsicherheit stieg. Distanzwürfe fanden das Ziel nicht, keiner traute sich etwas, reine Kopfsache eben. Die Gröbenzeller Zone war wohl das Hauptproblem. Der Gästescorer Gorgas rachte jetzt routiniert immer öfter Distanzwürfe im Passauer Korb unter und wurde immer stärker. Der erste Rückstand in der 8. Spielminute mit 36:38. In die Halbzeit ging es mit einem 36:43, das Viertel war mit fürchterlichen 7:23 Punkten abgegeben worden. In diesem „Schattenviertel” schenkten die White Wolves das Polster aus dem 1. Abschnitt her. Schlimmer konnte es nicht mehr werden.
Vielleicht war es die Halbzeitansprache, aber die Wölfe kamen jetzt wieder besser aus den Startlöchern. Überlegter wurde agiert, im Angriff kontrollierter gespielt. Das Viertel sah eine konstant kämpfende Hausherrentruppe, die sich wieder gefangen hatte. Mit 26:23 konnte der Abschnitt geholt werden, aber ein 4 – Punkte – Rückstand blieb mit 62:66 bestehen. Würde die hohe Distanztrefferquote der Oberbayern halten? Vor allem Lion Gorgas, der beim FC Bayern auch NBBL spielt, machte Passau schwer zu schaffen.
Ein Auftakt nach Maß im Schlussabschnitt. U.a. zwei Dreier von Raoul Kinadeter brachten die Niederbayern mit 70:66 in Front. Bis zur 4. Minute mehrmaliger Führungswechsel, aber einige unnötige Fouls und das Pendel schwenkte wieder auf Gästeseite. Dabei blieb es bis in die letzte Minute. Das Spiel immer spannend und die Münchner Vorstädter stets mit bis zu 8 Punkten vorne. Ein weiterer Dreier von Raoul Kinadeter eröffnete in der 9. Minute beim 83:86 neue Perspektiven. Konnte das Spiel noch gedreht werden? Nicht ganz, aber 14 Sekunden vor Ende setzte ein Treffer von Jonas Limmer den 87:87 – Ausgleich. Verlängerung.
Und dann fielen sie eben doch, die entscheidenden Punkte im richtigen Moment. Das unermüdliche Kämpfen wurde nun belohnt. In der Abwehr stand man gut und erlaubte den Gästen nur mehr 6 Punkte, während auf eigener Seite Punkt um Punkt dazu kam. Passau wirkte jetzt konzentriert, Kinadeter, der an diesem Tag viel zum Sieg beisteuerte, streute wieder einen Dreier zum 98:91 – Zwischenstand ein und am Ende stand ein klares 105:93 zu Buche, was den Gastgebern zwar auf Grund des Spielverlaufes eher schmeichelt, aber durch diesen Sieg bleibt man in der Liga Zweiter und hat nun schon 5 mal gewonnen bei einer Niederlage. Nächste Woche geht es nach München zu den Bayern in die Säbener Straße.
Die Spieler: Jonas Limmer 29, Raoul Kinadeter 19, Matthias Kandlbinder 14, Alexander Kanygin 12, David Moschek 11, Eduard Raab 8, Michael Rabl 8, Felix Jodeit 4