Große Erleichterung im Passauer Basketball – Lager. Mit dem 68:65 – Auswärtssieg gegen den SSV Schrobenhausen am vergangenen Samstag beendeten die White Wolves eine Reihe unglücklicher knapper Niederlagen im der Basketball Bayernliga Mitte und lagen sich nach einem Dreipunktewurf vom österreichischen Zugang Stefan Schamberger in buchstäblich allerletzter Sekunde ausgelassen in des Gegners Halle in den Armen, während die bekannt frenetisch mitgehenden Zuschauer der Spargelstädter sprachlos waren. Man hatte große Moral bewiesen und die Prüfung in der Höhle der „Green Devils” glücklich bestanden. Spannende und dramatische Spiele hatten die Wölfe in der letzten Zeit schon öfter geliefert, aber meist mit negativem Ausgang. Diesmal kam es anders.
Dabei waren die Voraussetzungen nicht so gut, da mehrere Stammspieler (u.a. Mayer, Moschek) an Verletzungen laborierten. Da hieß es die Zähne zusammenbeißen.
Das Spiel begann beiderseits zerfahren, die Akteure produzierten Ballverluste am laufenden Band. Nach 5 Minuten ein knappes 7:8 aus Passauer Sicht. Dann fingen sich die Hausherrn bis zur Viertelpause, die White Wolves nicht, Viertelergebnis 13:19.
Bis in die 4. Minute des 2. Abschnitts das gleiche Bild, Passau foulte auch zu viel, der Zwischenstand 17:24. Jetzt aber drehten die Wölfe auf und legten einen Zwischenspurt hin, der sich gewaschen hatte. 23 Punkte in 6 Spielminuten, das war schon lange nicht mehr da. 12 Zähler davon gingen auf das Konto von Center Benjamin Mayer, je deinen Dreier trugen Youngster Jonas Limmer, Stefan Schamberger und Kapitän Bernd Zauner bei. Die Folge war natürlich eine 40:34 – Halbzeitführung für die Dreiflüssestädter (Viertel 27:15 !!).
Doch dann kam das Motto „Wie gewonnen, so zerronnen” zum Tragen. Nach dem Pausentee verfielen die TV’ler wieder in alte Muster. Natürlich war klar, dass man den Highscore nicht aufrecht halten konnte, aber nur 4 Punkte bis in die 8. Spielminute des 3. Viertels, das war deutlich zu wenig. Das Teamplay knirschte und der SSV Schrobenhausen ging wieder in Führung (44:49). Die Schlussminuten des Akts dann wieder ausgeglichener, der 3. Teil ging mit 9:19 an den Gegner, Zwischenstand 49:53.
Nach dem 53:60 in der 3. Minute des Schlussviertels kam Flügel Philip Moschek richtig gut ins Laufen, erzielte in dieser entscheidenden Phase 7 Punkte am Stück. 3 Weitere Zähler scorte Stefan Schamberger, eine 1 – Punkt – Führung war zurück erkämpft. Nun war die Begegnung 2 Minuten vor Ende wieder völlig offen. Beide Teams hatten die Wichtigkeit des Spiels realisiert, ging es doch für beide um den Anschluss ans Mittelfeld. In der Folge etliche überhastet abgeschlossene Angriffe auf beiden Seiten. Während die Hausherren 3 Freiwürfe unterbrachten, glich Center Mayer für die Passauer zum 65:65 aus. Den nachfolgenden Angriff konnte der SSV nicht verwerten, jetzt verblieben für die Wolves 17 Sekunden Spielzeit bei Ballbesitz. Die Verlängerung drohte und das wäre bei der Passauer Foulbelastung nachteilig geworden. Dramatik pur, ca. 100 lautstarke Zuschauer peitschten die Hausherren an. Wenige Sekunden vor Ende zog Philip Moschek zum Korb, traf nicht, den abspringenden Ball holte Center Benjamin Mayer und passte blitzschnell zu dem an der Dreierlinie lauernden Österreicher Stefan Schamberger. Dieser drückte ab, der Ball in der Luft, die Schlusssirene ertönte, das Geschoss schlug in der Reuse ein. Das gesamte Wolves – Team stürmte aufs Feld, um den Schützen zu feiern, die Gegner wie Zuschauer waren konsterniert. Aber so ist eben der Sport, die White Wolves mussten diese Art Erfahrung schon öfter machen. Coach Basti Block: „Ich freue mich für mein Team, das nach den Wimpernschlagniederlagen daheim gegen Augsburg und Stauf nun endlich einmal den goldenen Schuss durch Stefan Schamberger setzen konnte.”
Ein glücklicher und zugleich wichtiger Sieg war eingefahren, der 5. in der laufenden Saison. Dies bedeutet Rang 7 in der Tabelle, Schrobenhausen bleibt bei 4 Erfolgen. Mit den gewonnenen Punkten im Rücken fährt es sich leichter nach Schwandorf, wo man kommende Woche das nächste schwere Auswärtsspiel bestreitet.
Die Spieler: Benjamin Mayer 20, Stefan Schamberger 14, Philip Moschek 13, Alexander Dabrowsky 9, Bernd Zauner 7, Jonas Limmer 3, Stefan Sädtler 2, Julian Münch.