Es war das vermeintliche Topspiel der Saison. Für den Tabellenführer aus Passau ging es knapp zum punktgleichen Verfolger ins knapp 200km entfernte Wolnzach; dank eines privaten Sponsors auf dessen Kosten im gemieteten Kleinbus. In der Halle angekommen wurden die Niederbayern von einer extrem lautstarken Kulisse mit ca. 100 Fans der Gastgeber empfangen, die sie so nicht einmal von ihren ebenfalls oft gut besuchten und keineswegs leisen Heimspielen gewohnt waren.
Und so begann ein hitziges, intensiv geführtes und dennoch nie unfaires Spitzenspiel um die Krone der Bezirksoberliga. Wolnzach legte schnell vor auf 8:3, doch bis zum Viertel hatten sich die White Wolves wieder gefunden und drehten das Blatt zur zwischenzeitlichen 1-Punkt-Führung (11:12).
Auch das zweite Viertel hatte es in sich. Beide Teams glänzten mit ausgezeichneter Verteidigung, bei der Basketballkenner mit der Zunge schnalzen mussten. Die Gastgeber schienen lange ein wenig vom Heimvorteil zu profitieren, denn sie trafen auch scheinbar fast unmögliche Würfe. Doch die Dreiflüssestädterinnen ließen sich nicht unterkriegen und kämpften sich bis zur Halbzeit wieder auf einen Punkt zum 23:22 heran.
Doch der dritte Spielabschnitt, ansonsten oft Passaus stärkster, fiel diesmal so gar nicht nach dem Geschmack der Wölfinnen aus. Der Korb schien zugenagelt. Gut herausgespielte Würfe verfehlten ein ums andere Mal ihr Ziel, während Wolnzach sich Stück um Stück einen Vorsprung erarbeitete. Erst als der auf 15 Punkte angewachsen war, konnten die Niederbayerinnen wieder einmal punkten und auch das nur von der Freiwurflinie. Dennoch kämpften sie sich wieder zwei Punkte näher heran und hatten wieder ein wenig Mut gefasst.
Mit unbändigem Willen begannen sie sich im letzten Viertel wieder heranzuarbeiten, verhinderten fünf Minuten am Stück dass irgendein Wurf der Gastgeber sein Zeil fand und rückten bis auf 41:36 heran. Doch ganz ließen sich die Hallertauer nicht mehr aus der Ruhe bringen. Sie nutzten ihr physische Überlegenheit in den letzten Minuten optimal. Passau musste viel riskieren und erreichten leider nichts Brauchbares mehr. Sie mussten sich letztendlich mit 50:39 ihrem stärksten Ligakonkurrenten geschlagen geben, der nun wohl fast sicher in die Bayernliga aufsteigen wird. Nur zwei Niederlagen der Wolnzacher in den verbleibenden vier Spielen würden den White Wolves reichen, wenn die sich gleichzeitig schadlos hielten. Kein sonderlich wahrscheinliches Szenario.
Für Passau spielten: Barbara Aschenbrenner, Cornelia Baierl, Elzette Claitz, Stephanie Diller (3 Punkte), Bettina Hainzlschmid (5;1 Dreier), Birte Hauschild, Amaia Iraola Sanz (5), Krisztina Lantos (8), Anna Maurer (2), Sarah Meißner, Krisztina Sterzik (10), Aliza Williams (6).