Nachdem sich Passaus Damen am vergangenen Wochenende von der Tabellenführung verabschieden mussten, hieß es unter der Woche dann noch ein weiteres Mal Abschied nehmen: Nur vorläufig von Flügelspielerin Bettina Hainzlschmid, die ein Praktikum in Uganda absolviert, und leider endgültig von Point Guard Amaia Iraola Sanz, die wieder in ihre Heimat, das spanische Baskenland gekehrt ist. Trotz der fehlenden Eckpfeiler wollten die White Wolves aber gegen Bayernligaabsteiger Rosenheim wieder einen Sieg einfahren. Dass das kein einfaches Unterfangen war, zeigte sich gleich im ersten Viertel. Die nur zu sechst angetretenen jungen Alpenvorländer – die älteste Spielerin ist 23 Jahre alt – streuten im ersten Viertel gleich drei Drei-Punkte-Würfe ein. Passau hingegen tat sich schwer. Trotz klar körperlicher Vorteile schafften sie es zu oft nicht die vermeintlich leichten Würfe unter dem Korb auch zu versenken. Da wunderte es die Zuschauer nicht, dass die Gäste nach den ersten zehn Minuten 12:15 führten.
Im zweiten Viertel kamen dann schließlich auch die Wölfinnen in Fahrt. Die sieben Punkte in Folge von Kristina Sterzik gaben den Startschuss zu einem kleinen Lauf bis auf 28:22, doch zwei verschlafene Minuten in der Verteidigung erlaubten es den Rosenheimern wieder auf 28:28 zur Pause auszugleichen.
Diese Unstimmigkeiten nutzten die Gäste auch zu Beginn der zweiten Halbzeit geschickt aus. Sie ließen Ball und Gegner laufen und erarbeiteten sich gegen die physisch weit besser aufgestellten Gastgeber einen kleinen Vorsprung. Bei denen kam nun auch noch Pech von der Freiwurflinie dazu. Erst als Aufbauspielerin Krisztina Lantos in ihrer typischen Art Heft und Ball in die Hand nahm um mit sieben Punkten und zwei guten Vorlagen dem zu dieser Zeit scheinbar reibungslos laufenden Offensivspiel der Oberbayern entgegenzuhalten, schien plötzlich die Siegchance wieder greifbar zu sein. Denn vor Beginn des letzten Viertels führte jetzt endlich Passau 47:43.
Plötzlich funktionierte auch wieder die Verteidigung. Die Dreiflüssestädterinnen gingen jetzt hier bissig und doch äußerst clever ans Werk. Sie doppelten geschickt die Rosenheimer Flügelspieler, wenn diese versuchten das Spiel auf einer Seite zu überlagen undstarteten mit den abgefangenen Pässen einen Schnellangriff nach dem anderen. Wolves-Dreierspezialistin Stephi Diller wurde immer wieder zum Dreh- und Angelpunkt der Offensive. Rosenheim war gezwungen in der Verteidigung lange Wege zu gehen und das ließ die Beine im kleinen Gästekader schnell müde werden. Letztendlich machte der tiefe Paussauer Kader und die Routine den klaren Endstand von 70:54 aus.
Für Passau spielten: Barbara Aschenbrenner (2 Punkte), Baierl (2), Calitz(1), Diller (17;4 Dreier), Hauschild, Lantos (19;3), Maurer, Meißner, Sterzik (23), WIlliams (4), Witt (2).