Mit einer 66:85 – Niederlage starteten die Passau White Wolves – Basketballer daheim in die Bayernliga – Saison 2014/15. Der Gegner Post SV Nürnberg zeigte eine sehr kompakte und versierte Leistung und wurde seiner Favoritenrolle als erklärter Meisterschaftskandidat gerecht. Wenngleich die Hausherren teilweise in Führung gehen konnten und nach einem Einbruch im dritten Viertel dann gute drei Minuten vor Spielende wieder auf 7 Punkte heran waren, die Franken brachten das Match sicher über die Bühne.
Dass die Mittelfranken im Vergleich zum Vorjahr gehörig aufgerüstet hatten, wusste man. Mit Marco Hillebrecht, Shaun Knight und Jermaine Bogan stand eine Formation auf dem Feld, die jahrelang höherklassig aktiv war. Und das spürten die White Wolves von Beginn an. Schnell lag man 0:8 in Rückstand und konnte erst in der 6. Spielminute (!) die ersten Punkte durch einen Dreier von Tobias Hoffmann verzeichnen. Die Defense stand recht gut, aber im Angiff war außer vier weiteren Punkten durch Center Benjamin Mayer nichts zu holen. Das erste Viertel endete punktearm 9:14 aus Passauer Sicht.
Eines war klar, es musste seitens der Wölfe erfolgreicher gescort werden. Nachwuchsspieler David Moschek nahm sich ein Herz und brachte mit einem Dreier und einem Konter den 16:16 – Ausgleich zustande. Jetzt hatte das Wolfsrudel Blut geleckt und biss sich an den Mittelfranken fest. In der 15. Spielminute konnte man nach Punkten von Carlos Pereira und einem Dreier von Neuzugang Maximilian Gentner, der wegen seiner guten Distanzschüsse bekannt ist, zum ersten Mal mit 23:22 in Führung gehen. Leider verletzte sich Carlos Pereira in der Folge am Knie und musste das Feld für den Rest des Spiels verlassen. Jetzt war das Match auf Augenhöhe, Maxi Gentner war heiß gelaufen, traf weitere zwei Dreier zur 31:27 – Führung. Aber hier zeigte sich die Routine der Postler, die sich nicht abschütteln und beeindrucken ließen und sie hatten immer die „richtige“ Antwort parat. Ein sehenswerter Steal von Köplin zum 35:35, aber das letzte Wort sprach Nürnberg zum 35:37, dem Halbzeitstand. Passau hatte den Abschnitt 26:23 geholt, die Zuschauer sahen ein gutes und gefälliges Spiel von beiden Seiten.
Was jetzt folgte war der eigentliche „Knackpunkt“ des ganzen Spiels. Der PSV kam hellwach, spritzig und schnell aus der Pause, drehte das Tempo und das Umschalten von Verteidigung in den Ángriff auf Höchstmaß, die White Wolves kamen nur schwer in den Lauf, reagierten zu unglücklich und zu zögerlich und mussten einen 0:10 – Lauf (Punkte von Hillebrecht, Knight) bis zur 24. Minute hinnehmen. Sichtlich beeindruckt gelangen zwar dann Tobias Hoffmann und Benjamin Mayer weitere Zähler, aber in dem Spielviertel konnten die Hausherren nur 10 Punkte zu ihrem Score addieren, während die abgezockten Franken auf deren 20 kamen. Passau fand in dieser Phase einfach kein Mittel gegen die klug und sehr aggressiv verteidigende Nürnberger Mannschaft. Beim Stand von 45:57 (10:20) wurde das Schlussviertel eingeläutet.
Schnelle Punkte von Youngster David Moschek und Benjamin Mayer zum 50:57 ließen Hoffnung aufkeimen. Die Umstellung auf Zonenverteidigung brachte den Gästemotor für ca. drei Minuten zum Stottern. Passau versuchte über den Kampf ins Spiel zurück zu finden. Die Postler wiederum wollten die Führung nicht mehr hergeben. Nach drei Punkten von Maxi Gentner und Zählern von Jan Köplin und Armin Ahmetovic war gute drei Minuten vor Spielende beim Stand von 60:67 noch immer nichts Endgültiges entschieden. Die Wolves bäumten sich noch einmal auf und zeigten, welche Moral in der Truppe steckt. Allerdings brachte der PSV in dieser Phase eine Abgeklärtheit besonderer Güte. Schnelles Kurzpassspiel, ein ruhiges Händchen bei den Freiwürfen, die jetzt immer zahlreicher wurden, da sich die Fouls häuften. Vor allem Jermaine Bogan holte die Hausherren mit zwei Dreiern und vier Freiwurftreffern in den letzten drei Spielminuten aus den Träumen. Endstand nach zwei abschließenden Dunks der Nürnberger Knight und Hillebrecht 66:85 aus Passauer Sicht (Viertel 21:28).
Ein für die Zuschauer spannendes Spiel war zu Ende, der Favorit hatte gesiegt, die White Wolves hatten es dem Gegner sehr schwer gemacht, aber mehr war für Passau an diesem Abend einfach nicht drin. Zu verstecken braucht sich die neu formierte Truppe wahrlich nicht, wenn man so weiterarbeitet, wird es noch so manchen Sieg zu feiern geben.
Coach Bernd Zauner: „Wir haben über weite Strecken konzentriert gespielt und gegen die erfahrenen Nürnberger gut dagegen gehalten. Leider ist die Niederlage am Ende etwas zu hoch ausgefallen.“
Spieler:
Benjamin Mayer 19, Maximilian Gentner 14, Tobias Hoffmann 11, David Moschek 7, Jan – Erik Taubmann 5, Carlos Pereira 4, Jan Köplin 4, Armin Ahmetovic 2, Bernd Zauner, Jost Humbert, Tim Busher.