83:76 in gegnerischer Halle gegen ein Bayernligateam aus der Spitze (3.) der Staffel Süd, das Weihnachtsgeschenk haben sich die White Wolves am letzten Sonntag selbst gemacht. Der TSV Neuötting, der in Vollbesetzung angetreten war, während die Wolves auf 3 Spieler verzichten mussten, sollte erst ganz am Ende des Spiels nach einer von beiden Seiten kämpferischen Leistung in die Niederlage einwilligen. 14 Führungswechsel, 7 davon im Schlussabschnitt, das spricht Bände. Flügel Tobias Hoffmann machte an diesem Nachmittag wohl eines seiner besten Spiele sowohl in Offense wie auch Defense, an Spannung war die Begegnung sowieso nicht zu überbieten. Fehler gab es auf beiden Seiten, das Team mit den besseren „Schlussnerven“ gewann, nicht mehr und nicht weniger.
Dabei begann es recht deutlich mit Vorteilen für die Passauer. Beide Mannschaften starteten mit schnellem Umschaltspiel, bis Ende der 4. Minute stand es 8:8. Erst in Minute 5 nach einem Dreier von Maximilian Gentner die erste Gästeführung mit 11:10. Ab da gelang den Wölfen fast alles, Pässe über das halbe Feld, schnelle Konter nach Ballgewinn, kurz vor Ablauf der Shotclock gesetzte Distanztreffer. Das Viertel endete mit 28:19 für die Niederbayern, über weite Strecken hatte das Teamspiel hervorragend funktioniert.
Was hatten die Neuöttinger entgegen zu setzen? Sie legten in Sachen Kampfgeist, Doppeln der Werfer und im Engmachen der Räume zu. Auf Passauer Seite sank die Ruhe, aber auch die Konzentration, Fehler häuften sich, Pässe kamen nicht mehr so präzise. In der 16. Minute waren die Oberbayern auf 5 Punkte dran (33:28) und konnten sich trotz eines TV – Zwischenspurts (Gentner – Dreier zum 38:28, Minute 18) zur Halbzeit auf 42:38 hinarbeiten (Viertel 14:19 aus Wölfesicht).
Es ging intensiv und mit viel Kraft auf beiden Seiten weiter. In Minute 27 dann der Ausgleich zum 49:49. Passau nahm die Auszeit, Coach Bernd Zauner versuchte, seine Spieler neu einzustellen. In der Folge verbissene Zweikämpfe, bis zu Ringereinlagen auf dem Hallenboden. Dass beide Seiten den Erfolg wollten, war sichtbar, keine leichte Aufgabe für die Schiedsrichter. Zwei Minuten vor Viertelende dann das 4. Foul von Center Benjamin Mayer, der im Wolves – Angriff kaum wegzudenken ist. Dies bedeutete eine Schwächung, da er nun kein Foul mehr begehen durfte, um im Spiel bleiben zu können. Auch dieses Viertel wurde den Neuöttingern überlassen (14:18), der Spielstand vor dem Schlussviertel nun 56:56.
Mit einem Dreier zu Wiederbeginn ging der TSV durch Topscorer Pöppl nach langer Zeit in Führung (56:59 aus Passauer Sicht), aber dies war eine der letzten nennenswerten Aktionen des Führungsspielers. Er wurde von Tobias Hoffmann in der entscheidenden Phase fast aus dem Spiel genommen. Die Neuöttinger Defense weiter sehr intensiv, konnten sich die Wölfe aus der sich zuziehenden Schlinge befreien? Bis in die 37. Minute wechselte die Führung noch sechsmal. Tobias Hoffmann behielt, genau wie Maximilian Gentner und Benjamin Mayer, der sich bis kurz vor Ende ohne Foul klug im Spiel hielt, möglichst viel Ruhe und Übersicht, die drei scorten regelmäßig, aber die schnellen und defensivstarken Neuöttinger hielten mit. Ende der 37. Minute 71:71. Laut mitgehende Zuschauer, ein Pokalspiel, das es in sich hatte und an Spannung kaum zu überbieten war. Und jetzt kam der Knackpunkt, ein mit exzellenten „Freiwurfnerven“ herausgespielter 7:0 – Lauf für die Niederbayern. Distanzwürfe fielen nicht mehr so leicht, deshalb wurde der Ball zu guten Freiwurfschützen oder unter das Brett gebracht. Die Beteiligten zogen zum Korb und wurden oft gefoult. Hoffmann, Pethran, Gentner und Taubmann behielten die Ruhe, schossen „7 Freiwürfe auf einen Streich“ in die gegnerische Anlage. Spätestens beim Erfolg nach Steal zum 82:74 und noch 14 Sekunden auf der Uhr konnte die Bank zu feiern beginnen. Das letzte Viertel endete 27:20 für die White Wolves, das Match 83:76.
Jetzt steht man also in der nächsten Runde, hat mit dem DJK SB München einen attraktiven Gegner aus der Regionalliga, und zwar am 6. Januar.
Coach Bernd Zauner: „Dieses Spiel wurde über den Kampf geholt und gewonnen, obwohl nicht immer alles rund lief. Vor allem die größere Anzahl „guter“ Entscheidungen meiner Spieler am Ende gab den Ausschlag. Insgesamt ein guter Jahresabschluss gegen eines der defensivstärksten Teams der Bayernliga Süd.“
Die Spieler:
Tobias Hoffmann 23, Maximilian Gentner 19, Benjamin Mayer 16, Thomas Pethran 8, Jan Köplin 6, Armin Ahmetovic 6, David Moschek 3, Jan – Erik Taubmann 2, Bernd Zauner.