White Wolves nehmen Heroldsberger Hürde 85:60
(Quelle: http://www.basketfoto.de/)
Ein weiterer Verfolger des Spitzenreiters der Herren – Basketball – Bayernliga Mitte ist aus dem Weg geräumt. Trotz einer durchwachsenen Leistung besiegte der TV Passau den vorherigen Tabellenvierten TuSpo Heroldsberg auswärts mit einem deutlichen 85:60. Ein Superviertel, nämlich das zweite, genügte, um den klaren Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Die tiefer besetzte Bank gab wieder einmal den Ausschlag. Somit ist die Führung in der Rangfolge der Liga untermauert worden. Durch die Niederlage Wolnzachs in Augsburg bleibt nunmehr der TVA als ärgster Verfolger übrig, allerdings haben die Wolves ihren Abstand (6 Punkte) behalten können.
Die Heroldsberger mussten bei dieser Begegnung ohne ihre Topleute Schröder und Baumeister auskommen, die White Wolves traten ohne Maximilian Gentner, Jost Humbert und Kai Wiesner an. Außerdem konnte man während der Woche nicht gut trainieren, da einige Spieler aus Studien – Berufs – und Krankheitsgründen abwesend waren. Passau kam dennoch gleich aus den Startlöchern und legte mit einer kräftigen Defense vor. Man versuchte, schnell aus der Verteidigung nach vorne zu spielen, was auch gelang. Ende der dritten Minute ein erfolgreicher Fastbreak von Philip Moschek auf Assist von Tobias Hoffmann zum 8:3. Die Gäste ließen den Ball gut laufen, brachen den Angriff zum Setplay ab, wenn es erforderlich war und bestimmten das Tempo. Heroldsberg erholte sich schnell und während Passau jetzt einige Ballgewinne nicht in Zähler umsetzen konnte, gingen die Franken bis zur 8. Minute mit einem kleinen Lauf von sechs Punkten mit 12:10 in Führung. Aber dann kamen sechs Punkte der Niederbayern in Folge (4 David Moschek, 2 Freiwürfe Armin Ahmetovic) und der Viertelwechsel sah eine knappe Passauer Führung von 16:12.
Es zeichnete sich jetzt schon eine schlechte Freiwurfquote ab (gesamtes Spiel 14 Treffer von 31 Versuchen), aber im Nachhinein betrachtet, erging es den Franken noch schlimmer in dieser Sparte.
Jetzt kam ein Viertel, in dem die Wölfe sprichwörtlich „explodierten“. Es wurde schnell, schön, effektiv und variabel gespielt, jeder Spieler hatte den Ball in Händen, das Team stand im Vordergrund. Egal, was Heroldsberg versuchte, Mann – oder Zonendeckung, den Gästen gelang ziemlich alles. Mit einem 10:0 – Lauf startete man, feine Assists von Tobias Hoffmann, und als Flügel Philip Moschek in Minute 16 auf Pass von Jan Köplin das 30:16 markierte, war die Begegnung in Richtung Sieg gestellt. Nachdem Matthis Kunpf eine Minute später einen Dreier zum 37:18 einnetzte, war die Zeit von Armin Ahmetovic gekommen, der einen starken Auftritt hinlegte. Sechs Zähler gingen in der Folge auf seine Kappe, der Halbzeitstand von 47:21 sprach Bände, und zeigte den Hausherren deutlich die Grenzen auf. Das Spielviertel ging mit 31:9 an Passau, ein Ausrufezeichen. Irgendwie war das Spiel ab da ziemlich gelaufen.
Trotz dieser „Vorführung“ verließ die Franken der Mut nicht, sie stemmten sich gegen die Niederlage, hatte man doch erst eine solche in der eigenen Halle hinnehmen müssen. Die Gäste spielten hinhaltend, wollten manchmal zu viel „zaubern“, konnten aber immer genug Druck auf den Korb der Gegner bringen und hatten Reboundüberlegenheit. Die Passauer Brettspieler Thomas Pethran und Benjamin Mayer gingen wie immer körperlich dort zu Werke, wo es „weh tut“, zogen jeweils vier Punkte, aufgelockert durch Distanztreffer von Matthis Kumpf (Dreier) und Bernd Zauner. Die Einheimischen hatten oft nur das Foul als Mittel, den Ball zu holen. Nach dem dritten Viertel, das der TuSpo mit 16:15 gewann, stand ein beruhigendes 62:37 auf der Anzeige.
Man begann auf Wolvesseite, das Spiel zu „verwalten“, den Sieg nicht mehr zu gefährden. Nachdem in der 33. Minute Center (!) Thomas Pethran einen Dreier versenkt hatte (70:43), ließ die Konzentration etwas nach und das Match plätscherte so dahin. Benjamin Mayer punktete regelmäßig, den letzten Punkt der Passauer traf Coach Bernd Zauner durch einen Freiwurf. Das Viertel war mit 23:23 ausgeglichen, der deutliche Passauer Sieg mit 85:60 ging vollends in Ordnung.
Heroldsberg ist nun auf Rang sechs abgerutscht und kann Passau nicht mehr gefährlich werden. Interessant auch die Niederlage Wolnzachs in Augsburg. Die einzigen Teams, die die White Wolves rein rechnerisch noch einholen könnten, sind die eben genannten.
Am kommenden Sonntag wird wieder in der städtischen Dreifachhalle gespielt, dann ist der VSC Donauwörth zu Gast in der Dreiflüssestadt.
Coach Bernd Zauner: „Trotz einiger Schwächen ein sehr souveräner Auswärtssieg, der auch in dieser Höhe verdient war. Nun wird es für die Konkurrenz sehr schwer werden, uns in den letzten vier Spielen noch von der Tabellenspitze zu verdrängen.“
Spieler: Benjamin Mayer 18, Thomas Pethran 16, Armin Ahmetovic 10, Philip Moschek 10, Jan Köplin 8, Matthis Kumpf 8, Bernd Zauner 5, David Moschek 4, Tobias Hoffmann 4, Patrick Wiesner 2, Jan – Erik Taubmann.