Die BG Leitershofen/Stadtbergen II war als Auftaktgegner eines Spiels der 2. Regionalliga Süd zu Gast bei den Basketballern des TV Passau. Die Begegnung in der städtischen Mehrfachhalle gab erste Aufschlüsse über den sportlichen „Zustand“ beider Seiten nach der langen Coronapause. Die durch viele Abgänge gebeutelten Dreiflüssestädter wollten beweisen, dass es funktioniert, und das gelang famos. Unbändiger Kampfgeist, gute Entscheidungen und Durchhaltevermögen – Die White Wolves fuhren mit einem verdienten 74:56 die ersten Saisonzähler ein.
Trainer Manuel Eggs war verhindert und wurde an der Seitenlinie vertreten durch Brian Morris, der – genauso wie Andreas Strujan – technische Probleme in Richtung Spielerpässe hatte und nicht spielen konnte. Zudem konnte Ivan Bacic arbeitsmäßig nicht auflaufen. Keine guten Voraussetzungen für den sowieso kleinen Kader des TV Passau, die Gäste mit einem 11-Mann-Kader und guten Akteuren. Aber wenn man sie braucht, sind sie da! Kurzerhand spielten die „alten Recken“ Benjamin Mayer und Bernd Zauner aus der 2. Mannschaft mit, und das sollte sich auszahlen.
In der Anfangsphase Abtasten. Passau hielt mit, agierte recht klug, ein Dreier von Julian Großmann tat gut. Man „zog“ eine Reihe Fouls, die daraus resultierenden Freiwürfe hielten die Wolves im Spiel. Schon jetzt zeigte sich ein ordentliches, kompaktes Defensivverhalten, das zu dem einen oder anderen Ballgewinn führte. Mit 15:10 für Passau endete das erste Viertel.
Das Match blieb offen, den Dreiflüssestädtern war hoher Kampfgeist zu bescheinigen. In der 15. Minute waren die Gäste, die vorübergehend mehr Spielanteile erhielten, auf 20:19 heran gerückt. Aber ein Distanzwurf von Henry Stamer, der sehr beständig agierte und am Ende der Passauer Topscorer wurde, und ein Dreier nach Ballgewinn von Joungster Linus Krinninger stellten den Abstand wieder her. Mit 32:23 ging es in die verdiente Halbzeit, ein bis dahin Low – Score – Game mit nur 23 Punkten für die Schwaben. Passau hatte in der Abwehr alles im Griff (2. Viertel 17:13).
Doch die Gäste kamen wacher aus der Kabine und drehten mächtig auf. Punkt um Punkt rückte man den Wolves auf den Pelz. Die schwächste Phase der Donaustädter stand an. Ein Tucker – Dreier drehte schon nach drei Minuten (23.) das Spiel. Jetzt plötzlich eine 35:34 – Führung für die „Augsburger Vorstädter“, die nun auch aus der Weite ihr Netz fanden. Bald wurde ein 36:42 aus Passauer Sicht daraus, jetzt drohte den Einheimischen das Spiel zu entgleiten (4:17 – Lauf). Hielten die TV`ler dem Druck stand, hatten sie etwas gegen eine drohende Niederlage zu bieten? Und wie! Vor allem der erfahrene Benjamin Mayer warf sich richtig rein, scorte sechs Zähler und bewies sich beim Umschalten und Zurücksprinten in die Verteidigung als „Bodenkämpfer“. Jedem Ball wurde nachgejagt, der Kampf und der Mut waren zurück. In der Offense wurde blitzschnell und einfach umgesetzt, was ging, die Gäste spielten etwas zu kompliziert. Mit einer bravourös erkämpften Führung von 50:46 ging es in den Schlussabschnitt (3. Viertel 18:23).
Das Momentum war auf Passauer Seite. Nun kam die Schlussoffensive. Bejubelt wurde einer der bekannt trockenen „Zauner – Dreier“ in der 33. Spielminute. Das gab Mut. Der kroatische Routinier Frano Bilandzija drehte nun auch mächtig auf und legte seine Rebound – Fähigkeiten und auch seinen Offensivdrang in die Waagschale. Er räumte zusammen mit Florent Llumnica hinten viele Bälle gekonnt ab und scorte vorne mit großer Durchsetzungskraft Punkt um Punkt, er brachte das Spiel in „trockene Tücher“. Eine tolle Bilanz für Bilandzija. Julian Großmann kontrollierte den Aufbau ohne Ballverluste. Der Zwischenstand von 67:52 in der 38. Minute deutete auf den Passauer Sieg hin (17:6 – Run für die Wolves). Vor allem Linus Krinninger verhinderte durch kluges Doppeln in der Defense etliche gegnerische Treffer. Lion Gorgas setzte mit einem Treffer, nachdem er viel Zeit von der Uhr genommen hatte, den Schlusspunkt zum 74:56 unter großem Applaus der Zuschauer (4. Viertel 24:10).
Ein überraschender Gewinn, den so kaum einer erwartet hatte, aber umso schöner. Hoffentlich kommen weitere Siege dazu. Am nächsten Sonntag geht es zum TSV Nördlingen, schwäbischer Saisonbeginn also für die White Wolves. Dies wird sicher ein noch härterer Brocken.
Abteilungsleiter Peter Grimm: „Ich bin begeistert. So eine Leistung hätte ich nie erwartet, das spricht für die Mannschaft und die Teamchemie. Nun bleibt zu hoffen, dass die Saison trotz Corona weiter geht und dass die Jungs ihre Motivation weiter tragen.“
Die Spieler: Henry Stamer 20, Lion Gorgas 13, Benjamin Mayer 12, Julian Großmann 10, Frano Bilandzija 9, Bernd Zauner 5, Linus Krinninger 3, Florent Llumnica 2.