In einem ersten Auswärtsspiel gegen den TSV Nördlingen mussten die Basketballer des TV Passau Federn lassen, wurden nach dem Auftaktsieg gegen Leitershofen II auf den Boden der Tatsachen geholt und so blieben die Punkte in Schwaben. Mit 66:103 fiel die Niederlage deftig aus, wenn auch etwas zu hoch. Die Defense, die gegen Leitershofen wie ein Bollwerk stand, hielt dem Druck diesmal nicht stand. In keinem Spielviertel konnte man voll mitziehen oder in Führung gehen, letztlich hatten die Wolves einfach keine Chance gegen die im Vergleich zum Vorjahr deutlich mit vier Bezahlspielern verstärkten Rieser von Trainer Mohammed Hajjar.
Am Beginn ein Spiel auf Augenhöhe, gewürzt mit zwei Dreiern von Frano Bilandzija. Mit der bekannt kleinen Rotation von nur acht Spielern, die gegen einen vollen 12 – Mann – Kader (darunter auch mehrere Profis) der Hausherren aufspielte, kamen die Passauer Wölfe immer mehr ins Hintertreffen. Es folgte ein erster Einbruch. Ein schmerzlicher 4:17 – Run, bedingt auch durch schlechte Kommunikation in der Abwehr (1. Viertel 18:34 aus Passauer Sicht).
Und es ging im 2. Abschnitt da weiter, wo man aufgehört hatte. Die Heimischen legten fünf Korberfolge in Reihe hin, die Wolves hatten Probleme mit dem Umschaltspiel in die Defensive. Sie kamen den Gegnern nur schwer hinterher. Man merkte, wie gut der ambitionierte Verein trainiert hatte und wie eingespielt die Truppe war. Passau versuchte, in Einzelaktionen die Lage zu verbessern. Henry Stamer und der erfahrene Frano Bilandzija punkteten erfolgreich, aber der Halbzeitstand von 32:55 sprach Bände (2. Viertel 14:21).
Die Dreiflüssestädter ließen sich nach der Pause nichts anmerken und kamen motiviert aus der Kabine. Phasenweise passte die Verteidigung besser, doch die gewaltige Offensivstärke der Rieser, die nun auch außerhalb der Dreierlinie heiß liefen, machte Probleme. Ex – Bundesligaakteur Josef Eichler traf alles und assistierte seinen Mitspielern Kamenov und Stone gekonnt. Auch die White Wolves bekamen einige schöne Aktionen hin, ließen den Ball mehr laufen und konnten Zähler verbuchen. Gegen Ende des Abschnitts ein Lebenszeichen mit acht Zählern, darunter je ein Dreier von Brian Morris und Lion Gorgas. Spielstand bei der letzten Pause 48:77 (3. Viertel 16:22).
Die Nördlinger starteten mit einem Dreier von Scherer und setzten ihr Schützenfest unbeeindruckt fort. Dann konnte Passau durch bessere Defense ein wenig Sand ins Getriebe der Hausherren bringen, aber außer je einem Dreier von Lion Gorgas und Julian Großmann, sowie einigen weiteren Punkten konnten die deutlich körperlich wie zahlenmäßig kleineren Niederbayern nicht mehr viel ausrichten. Mit einem Slam Dunk vom Nördlinger Seeberger und einem abschließenden Dreier von Eichler endete das einseitige Match mit 66:103 aus Passauer Sicht (4. Viertel 18:26).
Ein ähnliches Foulverhältnis auf beiden Seiten, daran hatte es an diesem Tag nicht gelegen. Zu viele Wolves – Einzelaktionen, also Schwächen im Teamplay, nicht ausreichend organisierte Defense und kein guter Tag in der Offense. Das waren Eckpunkte der hohen Niederlage.
Während in der vorletzten Spielzeit, die ja fast zu Ende gespielt werden konnte, eine leistungsmäßig äußerst ausgeglichene Liga zu beobachten war, scheint sich nach den ersten beiden Spieltagen diesmal eine Zweiklassengesellschaft anzukündigen. In dieser Form und mit dieser Besetzung wird der TSV Nördlingen wohl ein gehöriges Wort um die Meisterschaft mitsprechen. Corona hat wohl doch Unterschiede aufgezeigt.
Ausblick: Nächsten Samstag sind die Dachau Spurs, auch ein Meisterschaftskandidat, zu Gast in der Dreiflüssestadt. Eine weitere Gelegenheit, den Passauer Kampfgeist zu beweisen und wieder auf die Erfolgsspur zu kommen.
Spieler Passau: Frano Bilandzija 19, Brian Morris 17, Henry Stamer 14, Lion Gorgas 11, Julian Großmann 3, Andreas Strujan 2, Linus Krinninger, Florent Llumnica.