Das Heimspiel der White Wolves Passau am vergangenen Samstag gegen die Reserve von MTSV München – Schwabing hätte unter verschiedeneren Voraussetzungen nicht stattfinden können. Der Tabellenvierte aus der Hauptstadt mit acht Siegen auf der Zählseite und elf absolvierten Matches, auf der anderen Seite die gebeutelten White Wolves mit bisher kleinem Spielerkader und seit über zwei Monaten keiner regelmäßigen Praxis im Wettkampf, weil es Corona nicht anders wollte. Außerdem war auch das Training ständig unterbesetzt und man konnte erst acht Spiele bestreiten. Ohne den Langzeitverletzten Brian Morris und die Stammkräfte Lion Gorgas, Ivan Babic und Andi Strujan mussten die White Wolves auskommen, trotzdem standen diesmal inclusive Spielertrainer Manuel Eggs neun Mann im Kader. Andi Bostan und Jan – Erik Taubmann von der 2. Mannschaft halfen aus.
Trotzdem versuchten die TV`ler, den heimischen Wiederanfang in der städtischen Mehrfachhalle im Jahr 2022 positiv zu gestalten. Und dies gelang recht eindrucksvoll. Mit einer defensiv gut arbeitenden Mannschaftsleistung wurde das junge Münchener IBA – Team (Internationale Basketball Akademie) aus dem Nachwuchsprogramm der Hauptstädter bekämpft und zum Schluss mit 72:63 besiegt. Aufatmen beim TV Passau, dieses Erfolgserlebnis war dringend nötig.
Ein guter Start ins Match mit Konzentration und Spielfreude, nach jeweils vier Zählern von Henry Stamer und Linus Krinninger führte man nach ca. fünf Minuten mit 15:6. Dann ein kleiner Bruch nach Schwabinger Auszeit. Die Hauptstädter legten aufgrund der körperlichen Unterlegenheit unter den Körben ihr Spiel auf Distanzwürfe an (acht Dreier gelangen über die gesamte Spielzeit), legten einen 9:2 – Lauf hin und so endete das 1. Viertel mit einer 17:15 – Führung der Hausherren.
Im 2. Abschnitt wieder ein beherzter Passauer Start, in Minute 14 war zum ersten Mal ein 10 – Punkte – Vorsprung erreicht (27:17). Aber die Gäste setzten in dem Viertel vier Dreier, die klug und temporeich herausgepasst wurden, so hatten die Wolves immer zu tun, ihre Führung zu verteidigen. Die Erfahrung von Frano Bilandzija, der Ruhe bewahrte und allein in diesem Viertel elf Punkte beisteuern konnte, half gewaltig. Er und Florent Llumnica ackerten stark unter den Körben, holten so manche Rebounds und blockten Shots des Gegners. Vor allem Leonardo Ses von den Münchenern musste in seinen Aktionen gegrenzt werden. Die Freiwurfverwertung der Passauer bis zur Halbzeit 100 Prozent! Auch dieses Viertel konnte 24:21 geholt werden, Halbzeitstand 41:36.
Passau kämpfte gut und engagiert weiter. Vor allem Pointguard Julian Großmann, der in der Defense wie immer aufopfernd arbeitete, hatte im 3. Viertel eine Sternstunde auch in der Offensive. Er scorte vor allem mit seinem schnellen, kraftvollen Zug in die gegnerische Zone elf von sechzehn Punkten der White Wolves in Viertel drei und setzte damit einen entscheidenden Impuls für den weiteren Verlauf des Spiels. Den letzten Korb vor dem Schlussviertel netzte Marco Mühl auf „Stecker“ von Julian Großmann zum 57:52 ein (3. Viertel 16:16).
Ins Stottern kamen die Münchener Angriffe oft, wenn Passau Mannverteidigung schon in der gegnerischen Hälfte spielte, aber reichte die Kraft dafür aus? Passau hatte Schwierigkeiten, sein Setplay zu vollenden, die jungen Schwabinger NBBL – Bundesligaspieler legten noch einmal alles in die Waagschale. Das Wolves – Bollwerk auf der anderen Seite ließ nicht locker, man wollte den Sieg unbedingt und zwang gegen Ende die Gegner zu mehreren Dribbelfehlern. Henry Stamer opferte seine letzten Kräfte, brachte im Schlussabschnitt sieben Punkte auf die Passauer Rechnung zum 69:63 nach Überkopfpass von Frano Bilandzija (Minute 38), das reichte. Mit 72:63 (4. Viertel 15:11) wurde die Begegnung gegen den Tabellenvierten gewonnen, langer Applaus der Zuschauer, große Freude in den Spielergesichtern.
Abteilungsleiter Peter Grimm: „Ich freue mich sehr über den zweiten Saisonsieg, den die Mannschaft durch Kampf und Durchhaltevermögen erreicht hat. Nun haben wir den Anschluss wieder mehr gefunden, ich hoffe, dass es so weitergeht.“
Fazit: Mit nun zwei Siegen bleibt für die White Wolves zwar die rote Laterne, aber nach den verlorenen Spielen (bei der ungleichen Anzahl der durchgeführten Spiele auch interessant) ist Passau mit sieben Niederlagen im Konzert mit insgesamt sieben Teams (zweite Tabellenhälfte, sechs bis neun verlorene Spiele) vergleichbar dabei. Nächstes Wochenende steht das Match gegen den SB München des früheren Passauer Trainers Basti Block an, das im Heimspiel nach Verlängerung abgegeben wurde.
Spieler Passau: Frano Bilandzija 22, Henry Stamer 15, Julian Großmann 14, Florent Llumnica 9, Linus Krinninger 6, Marco Mühl 4, Manuel Eggs 2, Jan –Erik Taubmann, Andi Bostan.
Beste Scorer Schwabing: Silves Bieling 17, Tim Udovicic 12.