Wieder ein Spiel verloren, das auch mit etwas Glück hätte gewonnen werden können. Die White Wolves Passau unterlagen nach einem guten Kampf vor über 100 Zuschauern gegen den neuen Tabellenführer TV Augsburg knapp mit 80:87 nach Verlängerung. Wie in jedem Spiel gibt es Knackpunkte, die die Entscheidung herbeiführen. Diesmal war es u.a. eine schlechte Freiwurfquote (8 von 26) und eine mehr als unglückliche Schiedsrichterentscheidung am Ende der regulären Spielzeit. Center Benjamin Mayer wurde bei einem Wurfversuch 2,3 Sekunden vor Spielende beim Spielstand von 75:75 gefoult, ein Pfiff ertönte, ein Referee zeigte Freiwürfe an, der andere, der sich dann durchsetzte, gab nur Seite Einwurf. Warum, das war allen Anwesenden nicht klar, nur der Schiri entscheidet eben. Bei nur einem Treffer, Mayer ist ein guter Freiwurfschütze, wäre der Sieg wahrscheinlich perfekt gewesen. Aber es sollte nicht sein.
Die Wölfe zeigten diesmal gleich am Beginn, dass sie Basketball spielen können, ein Ruck war zu spüren, wenn man das punktelose Startviertel letztes Wochenende gegen Donauwörth zum Vergleich nimmt. Schnell lag man in der 6. Minute nach einem Münch – Distanztreffer und einem Schamberger Dreier mit 13:5 vorne. Doch dann stellte sich Augsburg besser auf die konzentrierten Hausherrn ein und kam auf. Viertel 17:18 aus TV – Sicht.
Im 2. Abschnitt sank die Intensität der Wolves etwas, Ende der 5. Spielminute noch ein 25:25 durch Stephan Sädtler, ab dann lief man stets einem knappen Rückstand hinterher. Einige Fehlwürfe nach schön heraus gespieltem Setplay, manchmal etwas zu zaghaft, man begann „nachzudenken”. In der Defense teils zu schwere Füße, aber die Moral stimmte, es wurde toll gekämpft. In die Halbzeit gingen die Teams, denen man den jetzigen Tabellenabstand von 10 Plätzen nicht ansah, mit 38:42 (Viertel 21:24).
Die Niederbayern suchten nun Methoden, wie man dem „Schwabenexpress”, der sehr schnell von der Verteidigung in die Offensive umschaltete, beikommen könnte, aber diese reagierten flexibel, außerdem konnten sie an diesem Tag nach Belieben foulen, denn Freiwurftreffer hatten sie von den Wolves kaum zu befürchten. Trotzdem in der Anfangsphase des Viertels ein Augsburger 10:2 – Lauf gestattet wurde, kämpften sich die Dreiflüssestädter bis Ende der 6. Minute wieder auf drei Punkte heran (53:56), aber das Viertel wurde letztendlich mit 17:23 abgegeben, ein Spielstand von 55:65 war am Ende die Folge.
Aber Passau rackerte unermüdlich weiter. Die Hausherren konnten Tempo und Kondition hoch halten. Man holte den Spielabschnitt deutlich. In der 7. Minute schlug ein Treffer des Wolves – Centers Benjamin Mayer nach einem Konter zum 72:73 ein, man war fast gleichauf. War die Begegnung am Kippen? In der 9. Minute dann der 75:75 – Ausgleich durch 3 Punkte des Flügelspielers Philip Moschek (darunter ein Freiwurf). Jetzt ging es ums Ganze. Ein Block von Mayer, Schamberger verlegte im Gegenzug, Ballgewinn Passau – Auszeit! In den verbleibenden 23 Sekunden spielte Passau überlegt aus, Mayer startete einen Wurfversuch 2,3 Sekunden vor Schluss, wurde gefoult, der Pfiff ertönte, aber jetzt das in der Einleitung beschriebene Drama. Stand 75:75 (Viertel 20:10). Verlängerung.
Die Geschichte ist schnell zuende erzählt: Die Hausherrn trafen einige schlechte Entscheidungen, lagen bis zur 3. Minute 75:81 hinten. Ein Dreier von Stefan Schamberger zum 78:81 brachte Hoffnung, ebenso ein Treffer von Mayer zum 80:83. Das war es dann aber, drehen konnten die Wölfe das Match nicht mehr, Ende 80:87.
Die clever agierenden Schwaben entführten die Punkte aus Passau und die anderen Teams spielten nicht gerade für Passau. So kommt es, dass sich die White Wolves nach dieser neuerlichen Niederlage auf Rang 10 der Tabelle wieder finden, Augsburg ist der neue Tabellenführer. Aber das Auftreten der Passauer Basketballer machte bei den Zuschauern Hoffnung auf mehr.
Coach Basti Block: „Das war unser bestes Saisonspiel, schade dass es so verloren ging. Wir müssen darauf aufbauen und dann werden wir auch wieder Siege einfahren.” Nächste Woche geht es zum Derby nach Landshut, das diesmal gegen Nördlingen gewinnen konnte.
Die Spieler: Benjamin Mayer 20, Philip Moschek 18, Julian Münch 16, Stephan Sädtler 12, Stefan Schamberger 10, Alex Dabrowski 2, Bernd Zauner 2, Andreas Hugger, Jonas Limmer, Wolfgang Pfeffer