Für Passaus Damen ging es am vergangenen Samstag zum Bayernliga-Absteiger Unterhaching. Im Hinspiel hatte Passau den Überraschungssieg geschafft und einen wichtigen Grundstein zu einer bis dahin überaus erfolgreichen Saison gelegt. Doch die Hachinger hatten bereits direkt nach der Hinrundenniederlage verlauten lassen dass sie nicht noch einmal verlieren würden zuhause. So wunderte es Passaus Trainer Rosenberg dann auch nicht dass die Oberbayern eine der wichtigsten Spielerinnen der Vorsaison extra für dieses Spiel reaktiviert hatten. Die niederbayerischen Gäste mussten dagegen auf Routinier Elzette Calitz und Defensiv-Ass Nadine Bassen verzichten.
Das hielt die White Wolves aber nicht davon ab, den besseren Start auf das Parkett zu legen. Nachwuchscenter Aliza Williams setzte sich gleich mit einer guten Finte und einer schnellen Drehung durch um die erste Führung für Passau zu erzielen. Und die sollte noch lange Bestand haben. Die Dreiflüssestädter beherrschten die Anfangsphase, allen voran Anita Biro, die von Hachings Manndeckung nicht zu halten war und im Angriff die Zügel fest in der Hand hielt. In der Verteidigung waren die Gäste ebenfalls das bessere Team und halfen sich gegenseitig gut aus. Viola Eichhorn und Petra Ehweiner fingen immer wieder Pässe ab und starteten so gute Schnellangriffe. Da half es den Gastgebern auch nicht dass sie selbst äußerst schwierige Würfe versenken konnten. Passau führte zum Viertelende mehr als verdient 15:20.
Auch im zweiten Viertel änderte sich das Bild nicht großartig. Gleich zu Beginn glänzten Cornelia Baierl und Stephi Diller aus Seiten Passaus gleich mehrmals mit gutem Pick-N-Roll-Spiel und einfachen daraus resultierenden Punkten. Klappte es einmal nicht, dann holte sich Passau doch noch oft den Offensiv-Rebound und nutzte die zweiten Chancen. Vor allem Center Maya Witt konnte hier glänzen und anschließend meist nur mit Fouls gestoppt werden. Aber auch Kapitänin Barbara Aschenbrenner setzte sich mit all ihrer Routine immer wieder gut durch. Nicht einmal hatten die Gäste die Führung abgegeben, sondern sie Punkt um Punkt ausgebaut. Der Halbzeitstand von 29:42 spiegelte Passaus gutes Angriffsspiel dann auch entsprechend wieder.
Die zweite Spielhälfte versprach dennoch spannend zu werden. Denn gleich zu Beginn merkte man den Gastgebern an, dass sie das Spiel keineswegs schon verlorengegeben hatten. Sie hatten ihre Verteidigung umgestellt und kämpften nun verbissen um jeden Ball. Doch die Wölfinnen nahmen die Herausforderung an und es entwickelte sich ein spannendes Spiel, in dem sich die Oberbayern langsam aber stetig heran kämpften. Auf Passaus Seite war nun vor allem Aufbauspielerin Krisztina Lantos gefragt, das Heft in die Hand zu nehmen. Mit guter Übersicht und vielen guten Zuspielen ihrer Mitspieler hielt sie bis zur Viertelpause den 10-Punkte-Vorsprung aufrecht.
Doch Haching merkte, dass die Gäste ihren Rhythmus ein wenig verloren hatten und legte im letzten Spielabschnitt noch einmal alles in die Waagschale. Beide Seiten glänzten nun mit guter Verteidigung, die Gastgeber spielten aber einen Tick cleverer und kamen eine Minute vor Schluss bis auf einen Punkt heran. Doch gerade als sie glaubten alle Trümpfe in der Hand zu haben fanden auch die Dreiflüssestädter wieder zurück ins Spiel. Sie kombinierten wieder gut und hielten Haching vom Ball fern und machten es ihnen sogar fast unmöglich vorzeitig ein Foul zu begehen und damit die Zeit anzuhalten. Schafften die Gastgeber es doch einmal, behielten die Wolves die Nerven und verwandelten nervenstark ihre Freiwürfe. So fuhren sie einen glatten 55:58-Start-Ziel-Sieg ein und halten sich weiterhin auf dem zweiten Tabellenplatz.
Für Passau spielten: Barbara Aschenbrenner (2 Punkte), Cornelia Baierl, Anita Biro (16), Stephi Diller (8, 1 Dreier), Petra Ehweiner (3) Viola Eichhorn (2), Krisztina Lantos (19), ALiza Williams (3), Maya Witt (5)