Gut drauf waren die Herren 1 der White Wolves bei ihrem letzten Saisonspiel beim Post SV Nürnberg. Während es für die Tabellenvorletzten aus Mittelfranken ein „Do or Die” – Match war (nur ein Sieg hätte sie rein rechnerisch noch vor dem Abstieg bewahren können), ging es für die Wolves nach dem erlösenden Sieg letzte Woche gegen Landshut „nur” noch darum, bei einem Erfolg den 7. Rang in der Tabelle zu erreichen und sich für die Hinrunden – Heimniederlage zu revanchieren. Und wie so oft, die einen verkrampfen, die anderen spielen befreit auf. Mit 84:58 konnte ein überzeugender Sieg geholt werden. Post Nürnberg muss in die Bezirksliga.
Post Nürnberg war für diese Begegnung gut aufgestellt, hatte 10 der besten Spieler im Kader und schien motiviert. Entsprechend eng ging es im ersten Viertel nach dem üblichen Abtasten zu. Nach einigen Führungswechseln wurde schnell klar, dass der körperliche Überlegenheit der Franken mit flinken Schnellangriffen wohl am Besten beizukommen war. Körpergröße bringt zwar Vorteile unter den Brettern, macht aber oft das Spiel langsamer. So endete das umkämpfte 1. Viertel mit 20:18 für die White Wolves.
Den besseren Start in Abschnitt 2 hatten die Hausherren. Nach 3 Minuten gerieten die Niederbayern in einen 22:26 – Rückstand. Aber dann besann man sich auf die Schnelligkeit und es gelang, dem Gegner mit einigen Kontern einen schmerzlichen 14:4 – Run zu verpassen. Vor allem Benjamin Mayer gelangen erfolgreiche Fastbreaks. Jetzt lag man wieder mit 36:30 voraus. Bis zum Pausentee gab es keine wesentlichen Einbrüche im Spielverlauf, zwei Sekunden vor der Sirene noch ein Treffer von Julian Münch (der wegen des Studienendes vorraussichtlich sein letztes Spiel im Dress der White Wolves absolvierte) zur 44:38 – Halbzeitführung (Viertel 24:20). Youngster Jonas Limmer verletzte sich kurz vor der Pause und konnte ab da nicht mehr eingesetzt werden.
In der Pause erreichte die Nürnberger die Nachricht aus Nördlingen, dass die Rieser gegen Schrobenhausen mit 14 Punkten führten. Jetzt galt es für die Franken, die letzte theoretische Chance auf den Klassenerhalt zu ergreifen und Passau zu besiegen. Denn bei einer gleichzeitigen Niederlage Schrobenhausens (die dann aber nicht stattfand) hätte noch eine, wenn auch kleine, Möglichkeit bestanden. Dies schien die Postler aber eher zu lähmen, als zu beflügeln. Wie schon in den letzten Spielen starteten aber die Wölfe gleich munter durch und bis zur 4. Minute gelangen Philip Moschek und Bernd Zauner 12 Punkte, was zum Zwischenstand von 56:42 für Passau führte. War das schon die Vorentscheidung? Wenn den Mittelfranken nicht mehr gelang, schon. Wenigstens in diesem 3. Viertel kamen sie nicht mehr heran, der gegnerische Center Izudin Mesan (20 Punkte) wurde ab jetzt besser kontrolliert. Auch dieses Viertel ging mit 22:14 an die Dreiflüssestädter, Spielstand jetzt 66:52.
Die Geschichte ist jetzt schnell zu Ende erzählt. Nürnberg konnte nichts mehr draufpacken, die Kräfte schwanden eher, man verkrampfte. Stephan Sädtler scorte weitere 4 Zähler, Passau agierte nun clever gegen die Nürnberger Zone. Den vielen Fouls der Hausherren stand eine diesmal überragende Freiwurfquote von 80% gegenüber, auch ein Schlüssel zum Erfolg. Die Luft bei den Franken war raus, die White Wolves holten auch diesen Teil mit 18:6 und brachten so den klaren 84:58 – Sieg nach Hause.
Bitter für die Postler, sie steigen ab. Die White Wolves können mit dem erreichten 9. Sieg und dem 7. Tabellenrang ein um 2 Plätze besseres Ergebnis feiern, als letzte Saison. Coach Basti Block: „Nach einer Saison mit Höhen und Tiefen, in der wir dem Regionalligaaufsteiger FC Tegernheim, dem wir herzlich dazu gratulieren, eine von 3 Niederlagen zufügen konnten, aber auch etliche Spiele unterbesetzt knapp abgeben mussten, können wir am Ende mit dem erkämpften 7. Platz ganz zufrieden sein. Wir bleiben weiter im bayerischen Oberhaus und vor allem unsere jungen Nachwuchskräfte werden somit gefordert und gute Fortschritte machen.” Unter den ca. 200 Spielern in der Liga hat Center Benjamin Mayer einen beachtlichen 8. Platz mit seinen 354 Korbpunkten für den TV erreicht (Stefan Schamberger 19./257, Philip Moschek 21./251). Bei den besten Freiwerfern rangiert Kapitän Bernd Zauner mit 24 erfolgreichen von 28 Versuchen unter den Top 10. Bei den Dreipunktetreffern liegt der Österreicher Stefan Schamberger nach seiner ersten Saison für die Wolves auf Platz 6 mit 42 Dreiern (Bernd Zauner 14./34, Philip Moschek 19./21).
Die Spieler:
Benjamin Mayer 22, Philip Moschek 21, Julian Münch 17, Bernd Zauner 10, Alexander Dabrowsky 8, Stephan Sädtler 6, Jonas Limmer, Raoul Kinadeter.