Nach den Herren in der Vorwoche haben am Wochenende nun auch Basketball-Damen des TVP ihren Saisonauftakt. Kein leichtes Unterfangen, denn in den Monaten vor Saisonbeginn standen einige schwere Aufgaben an und auch der Gegner am Wochenende war kein leichter Brocken.
Es war eine turbulente Vorsaison für die Passauer Basketballerinnen. Verteidigungsspezialistin Nadine Bassen verließ das Team in Richtung Hamburg, Center Viola Eichhorn und Petra Ehweiner verabschiedeten sich für einen Teil bzw.sogar die ganze Saison ins Ausland und Erfolgstrainer Henrik Rosenberg musste letztendlich den vielen beruflichen und privaten Herausforderungen Tribut zollen und kündigte an in der neuen Saison nicht mehr zur Verfügung zu stehen. So begann eine lange Trainersuche, ehe Mitte September dann doch Rosenbergs bisheriger Assistent Robert Basmadjian sich ein Herz fasste und das Team übernahm.
Der hatte dann auch gleich eine schwere Aufgabe, nämlich in der kurzen Vorbereitungszeit die Wölfinnen auf das Topspiel der Bezirksoberliga zu Saisonauftakt vorzubereiten. Passaus Basketballerinnen (Tabellenzweite der Vorsaison) mussten zuhause gegen die Bayernligaabsteiger aus Freising antreten.Bei den letzten beiden Begegnungen gab es für die Dreiflüssestädterinnen nichts zu holen. Und auch am vergangenen Samstag standen die Vorzeichen nicht gut. Es fehlten mit Anita Biro und Maya Witt zwei Leistungsträger der Vorsaison und auch Trainer Basmadjian musste ausgerechnet an diesem Wochenende aus beruflichen Gründen passen. Um die Lücken zu füllen durften zwei Neulinge im Team Amaia Iraola Sanz aus dem spanischen Tolosa und Birte Hauschild aus Wien ihre Premiere und Schottland-Rückkehrerin Anna Maurer ihr Comeback im White-Wolves Dress füllen. An der Seitenlinie vertrat DJK-Sonnen-Coach Robert Mattis seinen Namensvetter.
Ihm gegenüber stand auf Freisinger Seite Ex-Bundesligaspieler (damals Bamberg) und Trainer-Routinier Werner Mühling. Beide Trainer durften zu Spielbeginn zwei Teams auf Augenhöhe beobachten. Die Passauerinnen haderten noch etwas mit dem Zusammenspiel im Angriff, Freising traf dagegen sich seine Würfe, sammelte aber schnell einige unnötige Fouls die ihnen noch zum Verhängnis werden sollten. Erst in der letzten Minute des ersten Spielabschnitts zeigte sich eine leichte Überlegenheit der Gastgeberinnen. Kapitänin Barbara Aschenbrenner hatte es geschafft Ordnung in die Verteidigungsarbeit zu bringen und Krisztina Lantos gelang es auf der anderen Seite mit fünf schnellen Punkten (von ihren zehn Punkten im ersten Viertel) die 14:10-Pausenführung für Passau herzustellen. Den Schwung konnten die Gastgeberin auch über die kurze Unterbrechung retten und sich so Stück für Stück absetzen. Zwar blieb Freising zunächst noch in Reichweite, einige überflüssige Fouls und die immer wieder schön herausgespielten Würfe auf Passauer Seite taten aber ihr Übriges. Im Spiel der Gäste gab es einen Bruch und die White Wolves erhöhten mit einem kleinen Lauf den Vorsprung auf elf Punkte zum 31:20 zur Halbzeit. Für besonderen Schwung sorgten Aufbau Amaia Iraola Sanz und Stephi Diller, die Bälle gut verteilten und damit immer wieder das Publikum zu lautstarkem Szenenapplaus brachten.
Die Niederbayerinnen wollten ihre Gegner nach der Pause auf keinen Fall wieder zurück ins Spiel kommen lassen und kamen bis in die Haarspitzen motiviert aus der Kabine. Drei Minuten lang ließen sie dann auch keinen Korb der Gäste zu und bauten gleichzeitig ihren Vorsprung um weitere sieben Punkte aus. Doch die Oberbayerinnen hatten sich noch nicht aufgegeben, stellten ihr Spiel von Mann- auf Zonen-Verteidigung um und kämpften sich wieder bis auf elf Punkte heran, eher Passau sich darauf eingestellt hatte. Nachwuchs-Centerin Aliza WIlliams und Debütantin Birte Hausoldwurde jetzt mehr und mehr zu den Türmen in der Schlacht. Zunächst zwangen sie Freisings Größte zu ihrem fünften und letzten Foul. Sie durfte nicht mehr weiterspielen. Danach holten sie Rebound um Rebound, schufen Räume für ihre Mitspieler oder punkten selbst und blockten zahlreiche Würfe der Gäste. Doch mit dem 45:32-Zwischenstand vor Beginn des letzten Viertels gab sich Passau noch nicht zufrieden. Erneut war es die Verteidigung der Wölfinnen, die den Unterschied machte. Cornelia Baierl und Anna Maurer brachten ein ums andere Mal eine Hand zwischen die Freisinger Pässe und leiteten damit immer wieder schnelle Gegenangriffe ein. Erst nach über vier Minuten traf Freising wieder einmal den Korb, doch der Abstand war längst zu groß geworden. Den spektakulären Schlusspunkt für Passau setzte dann Elzette Calitz, die ihrer Verteidigerin geschickt entwischte, einen Lob-Pass in der Zone fing und gegen zwei größere Gegenspielerinnen abschloss zum 65:44-Endergebnis. Einen besseren Saisonstart hätten sich die Dreiflüssestädterinnen nicht wünschen können.
Für Passau spielten: Barbara Aschenbrenner (1 Punkt), Cornelia Baierl (6), Elzette Calitz (2), Stephanie Diller (13; 3 Dreier),Birte Hauschild (6), Amaia Iraola Sanz (7), Krisztina Lantos (23; 3), Anna Maurer (2), Aliza Williams (5)