Gespannt waren die Besucher des Bayernligaspiels Passau White Wolves gegen TTV Neustatt/Aisch, wie sich die Hausherren gegen den Tabellenführer behaupten würden. Um es gleich zu sagen: Die Franken stellten an diesem Abend das bessere und abgeklärtere Team, das 73:55 gewann, das Match jederzeit im Griff hatte und vor allem schon im 1. Viertel den Grundstein für den Sieg legte. Eine Patrick Schnetzer – Gala (34 Punkte), ein abgezockter Spieler, nie in den Griff zu bekommen, ein Ausnahmemann eben. Schade, dass Center Stephan Sädtler und Jonas Limmer wegen Krankheit nicht dabei sein konnten.
Ehe sich die Passauer Spieler umschauten, lagen sie 0:6 zurück. In der 3. Minute kam man durch einen Schamberger – Dreier auf 5:6 heran, aber von da an schienen nur mehr die Gäste präsent zu sein. Sie spulten ihr Passspiel herunter, waren unter den Brettern wie auch aus der Distanz klar dominierend und hielten mit einer agilen Zonenverteidigung die in dieser Phase recht zahnlosen Wölfe klein. Passau eher hilflos und von Kampfgeist war noch wenig zu spüren. Eine Lektion im effektiven Spiel. Der Viertelstand ernüchternd, 9:29 aus Passauer Sicht.
War das noch aufzuholen? Zu Beginn des 2. Abschnitts legten die White Wolves richtig gut los. Jetzt zeigten sie Biß und Schnelligkeit und bewiesen, dass sie kämpfen wollten. Vier Minuten lang brachte Neustadt keinen Zähler zustande, während die Hausherrn, dominiert durch Stefan Schambergers zwei Dreier und einen Konter bis in die 5. Minute einen 12:0 – Lauf hinlegten. Die Verteidigung klappte jetzt besser, in der 7. Minute verringerte ein Korb von Jan Taubmann zum 23:33 den Viertelpausenrückstand auf die Hälfte. Zwar dominierten die Franken weiterhin die Bretter mit ihren großen, beweglichen Centern, aber wenn man schnell spielte, konnte man ihnen beikommen. Vier Punkte durch Konter von Philip Moschek. Kurz vor der Halbzeit aber zwei eiskalte Gästedreier, die wieder Ernüchterung brachten, die Neustädter hatten sich erholt. Trotzdem hatte Passau das Viertel mit 18:15 gewonnen und den Abstand etwas verringert, Halbzeitstand 27:44.
Nun versuchte Passau, durch schnelle, weite Pässe die Distanzschützen zu finden, aber Neustatt verteidigte klug. Nichtsdestotrotz eine gute Phase der Dreiflüssestädter. Nach einem Dreier von Bernd Zauner und einem Konter von Center Konstantin Karoli, der in dem Match eine sehr gute Figur ablieferte und einige Rebounds erkämpfte, stand es in der 8. Minute 42:51. Hoffnung keimte auf. Passau verteidigte gut, der Einsatz stimmte jetzt, aber entscheidend aufzuholen, das gelang nicht. Fünf weitere Punkte des Frankenexpress wie aus dem Nichts. Zwar konnte auch dieses Viertel gewonnen werden, aber der Viertelstand nach Abschnitt drei: 42:56 (Viertel 15:12).
Der Schlussteil begann ganz ansprechend. Nach 4 Punkten von Flügel Philip Moschek 46:58. Ging da noch was? Irgendwie schlich sich jetzt der Fehlerteufel zu stark ein. Um dem Spiel eine Wende zu geben, hätte eben alles passen müssen. Aber es passierten immer wieder Abspielfehler in der Offensive und dann noch unglückliche Würfe als Spitze oben drauf. Neustadt ließ zu wenige Punkte zu und verteidigte den Vorsprung versiert und abgeklärt. Die letzten Zähler für Julian Münch und Fabian Fleischmann. Mit 55:73 (Viertel 13:17) musste man der Niederlage zustimmen. Der TTV Neustadt hatte vorgeführt, warum man nach fünf Spielen mit weißer Weste an der Tabellenspitze steht und die White Wolves müssen sich fragen, wie es immer wieder möglich ist, ein komplettes Viertel zu verschlafen. Denn nach der Begegnung muss man dem Team bescheinigen, dass es durchaus mithalten kann. Aber ein Spiel besteht eben aus vier Teilen und nicht nur aus drei.
Die Coaches Osebold und Zauner: „Ein schlechtes Viertel – und du hast so ein Spiel verloren. Das ist ärgerlich und es passiert uns zu oft. Gratulation an den Gegner, er hat uns gezeigt, wie Siege zu holen sind.”
Die Wölfe stehen nun mit 3:2 Siegen an der 6. Tabellenstelle, Neustadt ziert weiter ungeschlagen die Spitze.
„Abhaken und weiter”, muss das Motto sein, wenn man weiß, dass ein Doppelspielwochenende ansteht, beides auswärts. Am Samstag fährt man im Rahmen der 2. Runde des Bayernpokals zu 1860 Rosenheim (Bezirksoberliga) und am Sonntag muss man in der Liga in die Oberpfalz zum FC Tegernheim.
Spieler:
Stefan Schamberger 17, Konstantin Karoli 11, Philip Moschek 10, Bernd Zauner 5, Julian Münch 4, Alexander Dabrowski 3, Jan – Erik Taubmann 3, Fabian Fleischmann 2, Jan Köplin, Leonardo Pranic, David Moschek