Es gibt Spiele, da kann man als Tabellenführer mehr verlieren als gewinnen. Wenn zum Beispiel die bisher sieglosen Basketballerinnen der TG Landshut beim bis dato daheim ungeschlagenen Ligaprimus TV Passau antreten, erwartet wohl jeder einen hohen Sieg des Favoriten. Mit einem glanzlosen Sieg oder gar einer Niederlage, so wusste das Team von Trainer Robert Basmadjian, konnten die hoch gesteckten Erwartungen definitiv nicht erfüllt werden. Dass das Spiel trotzdem nicht zur Pflichtübung wurde, erfreute dann beim 98:27-Sieg die zahlreichen Zuschauer umso mehr, die am späten Sonntag Nachmittag in die städtische Dreifachturnhalle gekommen waren.
Gleich im ersten Viertel legten die heimischen Wölfinnen mit guten Schnellangriffen und einigen sehenswerten Passstafetten los. Landshut zeigte sich bemüht, aber von Vorneherein ohne echte Chance. Die Gastgeber erzielten bereits im ersten Viertel (Zwischenstand 30:7) mehr Punkte als die Gäste im ganzen Spiel. Im nächsten Spielabschnitt verließ Passau etwas das Wurfglück und auch die Verteidigung war nicht mehr so zwingend. Jedoch die Bezirkshauptstädterinnen konnten das in keiner Weise nutzen. Der Halbzeitstand von 34:12 zeigte den offensichtlichen Klassenunterschied an diesem Tag.
Auch nach der Pause wirkten die nur zu siebt angetretenen Gäste oft nur wie Statisten, die den zwölf Frau starken TVP-Express zu keiner Zeit stoppen können. Passaus Trainer hatte von seinen Damen in der Halbzeit wieder mehr Einsatz und ein höheres Tempo gefordert und das setzte das Team auch konzentriert um. Oft endeten die gegnerischen Angriffe schon an der Mittellinie. Die White Wolves waren in der zweiten Hälfte äußerst bissig und als dann Neuzugang Sarah Meißner einen schönen Spielzug mit einem beherzten Wurf eroflgreich abschloss und damit ihre ersten Punkte für die Dreiflüssestädterinnen erzielte, gab es zum ersten Mal lauten Szenenapplaus aus dem Publikum. Und es blieb weiter sehenswert, wenn auch nur einseitig, obwohl sicher viele erwartet hatten das nach dem 72:17-Zwischenstand vor Beginn des letzten Spielabschnitts. Passaus Große machten hinten alles dicht und erarbeiteten sich jetzt immer wieder gute Lücken nahe des Korbes. Da konnten auch zwei oder mehr Gästeverteidiger sie nicht daran hindern zu punkten. Das Punktekonto wuchs weiter und so schrammten die TVP-Basketballerinnen mit ihrem klaren 98:27-Sieg nur äußerst knapp an der 100-Punkte-Grenze vorbei.
Nächste Woche wartet dann aber schon ein anderes Kaliber. Am kommenden Sonntag müssen die Wölfinnen zum punktgleichen Verfolger nach Wolnzach reisen. Um das für beide Seiten wichtigste Saisonspiel zu gewinnen, gilt es in den Trainings unter der Woche diesen Sieg schnell zu vergessen, um den Kopf frei für die neuen Herausforderungen zu haben.
Für Passau spielten: Barbara Aschenbrenner, Corneli Baierl (4 Punkte), Elzette Calitz (4), Bettina Hainzlschmid (11), Birte Hauschild (10), Amaia Iraola Sanz (8), Krisztina Lantos (18), Anna Maurer (2), Sarah Meißner (5;1 Dreier), Kristina Sterzik (15), Aliza Williams (6), Mayana Witt (15)