Na endlich! Der TV Passau holte nach einer umkämpften und unsicheren 1. Hälfte mit einem Aufbäumen im 3. und 4. Viertel doch noch einen überzeugenden 88:53 – Auswärtssieg in Regensburg gegen die dortigen Baskets 2. Damit legte man einen alten „Fluch“, der seit einigen Spielzeiten auf den White Wolves lastet, nämlich keines der ersten Auswärtsspiele gewinnen zu können, zu den Akten.
Der Druck, an diesem Tag gegen die Regionalligareserve der Baskets erfolgreich sein zu müssen, war den Spielern der White Wolves von Beginn an anzumerken. Man erspielte sich zwar Ballgewinne und Korbchancen, aber in den ersten Minuten sprang kein Punkt für die Passauer heraus. Die Hausherren bestraften ihrerseits ihre Gäste „nur“ mit 5 Zählern. Stand in der 4. Minute 0:5, als Maxi Gentner mit seinen ersten Zählern für Passau zum 2:5 die Erlösung brachte. Aber die Wolves taten sich weiter schwer (4:10 in Minute 6). Sie versuchten zu viele Distanzwürfe, die aber ihr Ziel knapp verfehlten. Dann brachte man den Ball immer öfter unter das Brett zu den Centern und plötzlich holte man auf. Benjamin Mayer machte einen guten Job und erzeugte gehörig Druck in der gegnerischen Zone. Ein Dreipunktspiel von Jan Köplin (Treffer nach Foul und zusätzlicher Freiwurf) zum 13:12 brachte die erste Passauer Führung, die bis zum Viertelwechsel mit 18:16 gehalten werden konnte.
Obwohl Armin Ahmetovic gleich zum 2. Viertelstart auf 20:16 erhöhen konnte, die Regensburger Zweite hielt mächtig dagegen und die White Wolves machten sich trotz kämpferischer Spielweise das Leben selber schwer. Teils zu unkonzentriert in der Deckung, teils zu überhastet in der Offense, es lief noch nicht rund im Gästelager. Ein Hin und Her auf beiden Seiten mit vielen Fehlern. Sechs Mal wechselte die Führung in diesem Viertel. Nach wiederholtem Rückstand in den ersten Minuten brachten Treffer von Jan – Erik Taubmann und Benjamin Mayer jeweils wieder den Ausgleich. Eine Vierpunkteführung durch Tim Busher und Jan Köplin gab man nach überflüssigen Fouls (in der 18. Minute 3. Foul Mayer) und nach einem Hausherrendreier kurz vor der Schlusssirene wieder her. Halbzeitstand 31:33 (Viertel 13:17) aus Passauer Sicht. Die Spieler sichtlich genervt. Hatte man den unbequemen Gegner etwa unterschätzt?
Jetzt musste sich zeigen, ob man den Schalter umlegen konnte. Nach Wiederanpfiff lief es zuerst weiter „verhalten“, aber nach Treffern von Tim Busher und Maxi Gentner konnte man sich wenigstens eine 37:35 – Führung (Minute 24) zurück holen. Doch jetzt ging plötzlich die Post ab und die niederbayerische Dampfwalze fing zu rollen an. Die Wolves steigerten Intensität und Tempo gehörig, der Druck auf Ball und gegnerische Defense wuchs, die eigene Verteidigung klappte plötzlich bestens. Mit einem solchen Aufbäumen hatten die Regensburger offensichtlich nicht gerechnet und mussten einen 16:0 – Lauf der Wölfe hinnehmen. Erst in der vorletzten Spielminute vor dem Viertelwechsel gelangen den oberen Donaustädtern wieder Punkte durch Freiwürfe. Auch die Freiwurfquote des TV Passau stimmte und so sackte man das Viertel 3 mit 25:4 ein. Die Führung jetzt 56:37.
Der Druck war nun völlig abgefallen, die Spielfreude wieder da. Kaum einer in der Halle glaubte an eine Wiederauferstehung der Baskets, sie selber wohl auch nicht, da die Kraft nachließ. Und die White Wolves zauberten jetzt mit sehenswertem Basketball und immer mehr Ballgewinnen weitere 32 Punkte in die gegnerische Reuse. Das 71:41 von Center Jost Humbert und weitere zahlreiche Punkte durch Tobias Hoffmann und Benjamin Mayer belegten dies. Mit 32:16 wurde das Schlussvietel verbucht und der Endstand von 88:53 war verdient und spiegelt eine hervorragende 2. Halbzeit wieder. Der erste Auswärtssieg der Saison war geschafft.
Coach Bernd Zauner:
„Heute haben wir zwei Gesichter gezeigt, aber die Moral des Teams stimmte und so kam es zu dem erfreulichen Auftritt in Halbzeit zwei. Dies ist der höchste Auswärtssieg der letzten Jahre, darauf wollen wir aufbauen.“
Die Spieler:
Benjamin Mayer 20,Tobias Hoffmann 18, Armin Ahmetovic 10, Maximilian Gentner 9, Jan Köplin 8, Tim Busher 8, David Moschek 7, Jost Humbert 5, Bernd Zauner 2, Jan – Erik Taubmann 1.