Die 70:95 – Niederlage in Runde 3 des Bayernpokals im Basketball gegen die „Frösche“ des DJK SB München ist erwarteter Weise kein Beinbruch für die White Wolves Passau, doch wie sie zustande kam, war hochinteressant. Eine zu respektvoll agierende Passauer Truppe und eine vor allem in der 1. Halbzeit fast alle Würfe verwandelnde DJK – Mannschaft, die sich mit 34 Zählern allein im 2. Spielviertel fast uneinholbar absetzen konnte.
Da es die Hallensituation in Passau nicht zuließ, das Achtelfinalspiel in der Dreiflüssestadt auszutragen, mussten die White Wolves zum zweiten Mal ausweichen, diesmal nach Straubing. Nach dem Sieg gegen den TSV Neuötting hatte man gegen den höherklassigen Gegner (Tabellenführer der 2. Regionalliga Süd mit Aufstiegsambitionen) aus der Landeshauptstadt wieder „Heimrecht“.
Der Sportbund, mit nur 7 Spielern (aber den besten) angereist, konnte sich nach anfänglichem Abtasten (4:4) bis Ende der 8. Spielminute auf 8:21 absetzen. Die TV`ler schienen etwas überrascht von der Qualität der Gegner, denen vieles gelang. Es wurden zu viele offene Würfe gestattet, der Defensivgeist war noch auf Sparflamme. Gegen Ende des Abschnitts erwachte der Elan etwas, u.a. fielen 6 Punkte von Tobias Hoffmann und es stand zum Viertelwechsel 16:26 aus Passauer Sicht.
Und jetzt zeigte der Tabellenführer der 2. Regionalliga erst so richtig, warum er diesen Rang inne hat. Die Münchner schalteten und walteten fast nach Belieben, sie verteidigten gut und setzten ihre „Highscoreserie“ in der Offensive fort. Freilich ist es schwer, gegen eine höherklassige, präzise Offensivmaschine hinten dicht zu machen, denn die White Wolves schienen in dieser Phase verteidigungstechnisch etwas überfordert. 23 gegnerische Punkte wurden bis in Minute 16 erzielt, darunter 4 Dreier. Die Münchner Sauer und Jurakic, die insgesamt gemeinsam 48 Punkte erzielten, scorten gnadenlos, sogar die Sportbundcenter trafen Dreier. Die Niederbayern punkteten aus der Distanz kaum, versuchten den Ball ans Brett zu bringen und so kamen die Passauer Zähler in Viertel zwei fast ausschließlich über die Center Benjamin Mayer, Thomas Pethran und Jost Humbert zustande. Zur Halbzeit stand es 36:60, das Viertel endete 20:34, man hatte sich einfach in Abschnitt 2 zu viele Punkte eingefangen.
Konnte man in irgendeiner Form dagegen halten und aufholen? Die Wolves versuchten es. Manches gelang jetzt besser, es fielen 2 Dreier auf Passauer Seite (Maximilian Gentner, Jan Köplin), aber sobald man etwas näher kam, wussten die „Frösche“, u.a. ebenfalls mit 2 Dreiern, wie man das Match kontrollieren konnte, ohne die Zügel aus der Hand zu geben. Die Passauer Defense war nun etwas beweglicher, der Respekt abgelegt, es gab einige schöne Anspiele und das Viertel konnte mit 20:18 gewonnen werden, aber den Hebel wesentlich umlegen, das gelang nicht. Immerhin gab es die Erkenntnis, dass auch der Gegner Fehler machte. Stand beim letzten Viertelwechsel 56:78 aus Wolvessicht.
Und zu Beginn des Schlussabschnitts setzten die Münchner gleich wieder einige Marken. Sie zwangen die Dreiflüssestädter zu Fehlern, die es jetzt manchmal zu ungestüm beweisen wollten, legten einen kleinen 9:0 – Lauf ein und das Spiel war in Minute 34 bei 56:87 angelangt. Eine Überraschung erwartete jetzt keiner mehr. Die Begegnung wurde „zu Ende gespielt“. Ergebniskosmetik für Passau, die letzten 7 Punkte des Bayernpokalspiels gehörten den White Wolves. Mit dem Dreipunktspiel (Treffer mit zusätzlichem Freiwurf) von Tobias Hoffmann zum Endstand von 70:95 (Viertel 14:17) endete eine Pokalbegegnung, die einen standesgemäß versierten und deshalb verdienten Sieger DJK SB München sah und einen Herausforderer aus der Bayernliga, der vielleicht vor heimischem Publikum ein besseres Ergebnis hätte erzielen können und viel zu zögerlich auftrat. Aber angesichts der Tatsache, dass die Landeshauptstädter wohl die Weihnachtsgans besser verdaut hatten und einige längere „Schwächephasen“ der Passauer gnadenlos ausnutzen konnten, ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg für den Sportbund.
Ein herzlicher Dank geht an Jürgen Burger, den niederbayerischen Basketballvorsitzenden aus Straubing (DJK Straubing), der den White Wolves die Spielhalle im Rahmen einer Nachbarschaftshilfe organisierte und selbst als Kampfrichter fungierte. Der Passauer Abteilungsleiter Peter Grimm war mitgereist, um ein kleines Präsent zu überreichen.
Die Spieler:
Benjamin Mayer 15, Tobias Hoffmann 15, Jan Köplin 12, Thomas Pethran 10, Maximilian Gentner 10, Jost Humbert 4, Armin Ahmetovic 2, Tim Busher 2, Jan – Erik Taubmann, Bernd Zauner.