Ab Ende der 2. Spielminute immer, zum großen Teil klar geführt und am Ende noch zittern müssen, den Sieg aber nach Hause gebracht. Das war sehr knapp der Spielverlauf vom Sonntagsspiel der Bayernliga – Basketballer des TV Passau. Mit 72:65 wurde der TV Augsburg in der städtischen Dreifachhalle bezwungen, lange Zeit schaute es nach einem einfachen Erfolg aus und wurde doch am Ende zu einem spannenden und dramatischen Finale. Aber gerade, wenn es mehr und mehr „stottert“ im Getriebe, sind solche Siege äußerst wertvoll. Man muß auch Zitterspiele gewinnen können.
In den ersten beiden Minuten gab es 4 Führungswechsel, Treffer in Abwechslung bis zur 5:4 – Führung der Wolves durch Benjamin Mayer. Beide Teams legten von Beginn an mit „Pfeffer“ los, die Passauer gewannen mit zunehmender Dauer des Spielabschnitts die Oberhand und verwerteten die Chancen besser. In der 7. Minute zwei blitzschnelle Pässe von der eigenen Grundlinie aus in die Finger von Thomas Pethran, der den Ball zum 20:8 versenkte. Die White Wolves spielten die Systeme schnell und gezielt, die Schwaben schienen etwas „überfahren“. Sie brachten in der Anfangsphase fast nur über ihren Topscorer Sebastian Montag Punkte zustande, die Ausbeute mit 26:12 konnte sich für die Hausherren sehen lassen.
Das 2. Viertel verlief eher unspektakulär. Die Gäste mühten sich mit viel Einsatz, aber unter den Brettern regierten die körperlich größeren Wölfe, Augsburg fand kein geeignetes Mittel, die niederbayerische Defense wesentlich zu knacken, während in der Offensive der White Wolves etliche Punkte über die Center fielen (Thomas Pethran, Armin Ahmetovic, Jost Humbert). Die Heimmannschaft holte den Abschnitt mit 16:14, ohne sich „überanstrengen“ zu müssen. Spielstand zur Halbzeit 42:26. Nur 26 Gästepunkte zugelassen, vermeintlich beruhigend.
Bis in Minute 24 ging dies auch so weiter. Die Gäste trafen ihre Distanzwürfe schlecht, Passau konnte durch Benjamin Mayer, Jan Köplin und Maxi Gentner scoren und auf 48:30 weiter ziehen. Doch dann legte der Schwabenexpress einen Zahn in der Verteidigung zu, die Hausherren vertändelten einige Bälle, wirkten nicht mehr so dynamisch. Die Konzentration ging herunter und die Augsburger streuten einfach einmal 3 Dreier ein, diese Distanztreffer hatten ihnen bisher gefehlt. In Minute 26 stand es plötzlich 50:42, das Match wurde offener. Passau versuchte, das Heft nicht aus der Hand zu geben und hielt dagegen. 59:48 war auf der Anzeigetafel zu lesen, als das Schlussviertel eingeläutet wurde. Den 3. Abschnitt hatte man 17:22 abgeben müssen.
Zu Beginn des letzten Viertels erst einmal sehr wenige Punkte, beide Teams „bissen“ in der Abwehr, brachten aber in der Offensive wenig Zählbares zustande. Bis in die 36. Minute bekam Passau nur zwei Punkte durch Jan Köplin auf den Schreibbogen, die Schwaben deren sechs. 61:54 jetzt der Spielstand. Passau wirkte verkrampft und unsicherer, die Gäste kämpften bravourös mit schnellen Füßen und flinken Fingern. Aber auch die TV`ler ließen nicht locker und Tobias Hoffmann konnte in dieser hitzigen Phase die Ruhe bewahren und 4 Freiwurftreffer erzielen. Zwei weitere Gästedreier verkürzten den Abstand merklich und so war der Passauer Vorsprung 50 Sekunden vor Ende auf 68:65 geschmolzen. Jetzt zählte jede einzelne Nervensträhne bei beiden Teams. Hochspannung bis zum Schluss. Die Gäste stoppten die Uhr mit Fouls, die White Wolves in Person von Maximilian Gentner und Bernd Zauner behielten die Nerven an der Freiwurflinie. Am Ende 72 Punkte für Passau, die Schwaben brachten keinen Punkz mehr in den Korb. Das Viertel wurde 13:17 abgegeben, das Spiel aber mit dem Quäntchen Glück und viel Kampfgeist 72:65 gewonnen. Dies ist der 8. Sieg in dieser Saison, der die White Wolves auf den 2. Platz der Tabelle bringt, weil Schwandorf in Wolnzach verloren hat. So fährt man nächste Woche gut gerüstet zum Spitzenspiel beim Tabellenführer Post SV Nürnberg, der ebenfalls eine Niederlage gegen den Stadtrivalen BC Nürnberg einstecken musste.
Die Spieler:
Benjamin Mayer 12, Maximilian Gentner 10, Thomas Pethran 10, Jan Köplin 9, Tobias Hoffmann 8, Armin Ahmetovic 4, Tim Busher 4, Jost Humbert 4, Jan – Erik Taubmann 4, Bernd Zauner 4, David Moschek 3.