In einem mitreißenden Spiel zeigte das Regionalliga 2 – Wolfsrudel – die White Wolves Passau – dem bis dahin Spitzenreiter BG Leitershofen 2 die Krallen und entführte die Punkte aus Schwaben. Diesmal hatte man sich im Gegensatz zu letzter Woche nach zwischenzeitlichem 11 – Punkte – Rückstand die Körner für den Endspurt aufgehoben und drehte das Spiel in einem furiosen Schlussviertel bei der in Bestbesetzung angetretenen Regio 1 – Reserve des früheren Passauer Aktiven Robert Mattis zum 71:65 – Sieg. Mit zwei Erfolgen aus drei Spielen kann der Start des Aufsteigers TV Passau in der 2. Regionalliga Süd als gelungen bezeichnet werden, wenngleich ein Sieg am „grünen Tisch“ zustande kam. Man steht punktgleich mit vier weiteren Teams auf Rang 4 der Tabelle.
Center Jost Humbert und Flügel David Moschek waren diesmal nicht dabei. Sehr engagiert auf beiden Seiten, so könnte das Startviertel überschrieben werden. Auch Ballverluste auf beiden Seiten, Passau tat sich beim Ausboxen und in der Folge beim Rebound recht schwer, bot aber eine flinke Defense. Fünfmaliger Gleichstand und eine kleine Wolves – Führung (14:10, 7. Minute) wurde durch einen Leitershofener Dreier zum Viertelstand von 16:16 ausgeglichen.
Die in der ersten Minute des 2. Abschnitts erzielten sechs Hausherren – Punkte wurden durch einen „And One“ von Center Thomas Pethran und einen Dreier von Ferdi Schütze egalisiert (22:22). Doch in der Folge knickten die White Wolves ein und ließen sich innerhalb von fünf Minuten 19 Zähler „einschenken“, während man selbst nur 4 zustande brachte. Trübe Mienen bei Spielern wie Coach, man punktete auch bei eindeutigen Situationen kaum und nutzte seine Möglichkeiten viel zu wenig. Zudem traf Passau von der Freiwurflinie in dieser Phase fast nichts, während die Schwaben ein intensives, druckvolles Spiel aufzogen und viel körperlichen Einsatz zeigten. Fast schien es, dass die Niederbayern auf die Verliererstraße geraten würden, mit einem 11 – Punkte – Rückstand von 30:41 ging es in die erlösende Halbzeit (Viertel 14:25).
Wie ausgewechselt kamen die Wölfe aus der Kabine, kämpferisch, gut eingestellt von Trainer Bernd Zauner. Dino Vrancic, Thomas Pethran und Jan – Erik Taubmann (Dreier) gelangen sieben Zähler, den Hausherren in den ersten drei Minuten nach der Halbzeit keiner. Das war ein Ausrufezeichen in die richtige Richtung. Aber dann wurde Leitershofen wieder stark und holte sich bis Viertelende fast den alten Abstand (9 Punkte) trotz eines Treffers von Ferdi Schütze (41:45, 26. Minute) wieder zurück. Passau vertändelte manchen Ball, traf weiterhin schlecht die Freiwürfe und verschenkte die Aufholjagd, obwohl Quentin Tucker, der Topscorer der Schwaben, recht kurz gehalten werden konnte. Mit 45:54 (aus Passauer Sicht) wurde das letzte Viertel eingeläutet. Man hatte aber den Abschnitt mit Kampf und Krampf mit 15:13 geholt. Der gegnerische Lauf war zumindest gestoppt.
Und jetzt waren es die Schwaben, die den Faden ein wenig verloren. Die Gäste mit großem Einsatz weiter kämpfend, einfach nicht aufgebend, holten mit ihren „Langen“ Thomas Pethran, Alexander Herbort und Benjamin Mayer auf. Als in Minute 36 Guard Tobias Hoffmann ein sehenswerter „And One“ nach einem Fastbreak zum 56:56 gelang, war das wie ein Zeichen zum Sturm. Die BG hatte bis in diese Viertelminute nur zwei Zähler zustande gebracht, die Wölfe zeigten jetzt die Zähne und fuhren die Krallen aus. Besonders Point Guard Dino Vrancic trug die Bälle klug nach vorne und nach einem Assist von Tobias Hoffmann auf Alex Herbort gab es zum ersten Mal wieder eine 58:57 – Führung für die Dreiflüssestädter. Die Leitershofener hielten jeweils dagegen, die Spannung „hörbar“. Der „Neupassauer Kroate“ Dino Vrancic nutzte seine Schnelligkeit und netzte in Minute 38 zwei Dreipunktspiele zum 64:61 für den TV ein. In der letzten Minute, der sogenannten „Crunchtime“ nahm dann Jan – Erik Taubmann eiskalt einen geduldig heraus gespielten Distanzwurf aus der Ecke und traf zum 69:63. Das war`s im Endeffekt. Diesmal brach man am Ende nicht mehr weg, wie in den beiden Spielen davor und brachte ein 71:65 gekonnt über die Ziellinie.
Ein schöner und wichtiger Auswärtserfolg, der die Bereitschaft des Teams widerspiegelt, zu kämpfen und auch Spiele zu gewinnen, die teilweise gar nicht gut laufen. Nach einer Schwächephase das Ruder herumzureißen, das hat was. Nächsten Samstag kommt der Absteiger aus der Regionalliga 1, MÜNCHEN BASKETS, in die städtische Dreifachhalle, der mit einem Kantersieg gegen die Schanzer Baskets Ingolstadt (106:52) aufhorchen ließ. Eine Monsteraufgabe für die White Wolves.
Spieler: Dino Vrancic 14, Thomas Pethran 14, Benjamin Mayer 11, Alexander Herbort 10, Ferdinand Schütze 7, Tobias Hoffmann 6, Jan – Erik Taubmann 5, Maximilian Gentner 2, Patrick Wiesner 2, Tim Busher.
Trainer Bernd Zauner: „Es zeigt den guten Charakter der Mannschaft, dass sie nach unglücklichen zwei Niederlagen und einem 11- Punkte – Rückstand zu Beginn des letzten Viertels noch den Willen aufbrachte, das Match zu drehen. Ein tolles Signal für die kommenden Spiele.“