2. Regionalliga Herren Süd: Wolves holen Punkte in Freising nach Overtime – Krimi

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Die White Wolves lieben es anscheinend knapp. Nachdem das letzte Heimspiel gegen München Basket mit 72:73 abgegeben werden musste, zauberten sie am vergangenen Wochenende ein 99:94 (84:84) nach Verlängerung gegen den TSV Jahn Freising in der Domstadt heraus. Das Wolfsrudel kämpfte geschlossen um jeden Zentimeter und jeden Ball, ließ sich von Widrigkeiten nicht beeindrucken und zeigte eine echte Teamleistung. Wie so oft, bewiesen die Wölfe Moral, schlossen die löchrigen Reihen enger, nahmen allen Mut zusammen und traten selbstbewusst an. Es war ein Spiel wie eine Achterbahnfahrt. Den circa 100 Zuschauern, die sich in der Freisinger Luitpoldhalle trotz des gleichzeitigen Bundesliga-Krachers des FC Bayern eingefunden hatten, wurde eine echte Basketball-Show geboten. Sowohl die Passauer als auch die Freisinger hatten ihre Runs, doch am Ende stand der Sieg in Verlängerung für die White Wolves fest.

Hiobsbotschaft aus dem Training vor dem Spiel. Julian Großmann mit Bänderverletzung am Knie, Maximilian Gentner mit Knöchelverletzung nicht einsatzbereit. Zudem Alexandre Knof und Benjamin Mayer weiter in Regeneration nach Verletzung. Keine guten Voraussetzungen für einen Kampf um den Platz im Mittelfeld der 2. Basketball Regionalliga der Herren gegen einen direkten Gegner TSV Freising.

Zu Beginn gab es einen offensiven Schlagabtausch. Beide Teams verteidigten ineffizient und die Wölfe nutzten dies für drei Dreier. Doch defensiv hatte man insbesondere den Freisinger Topscorer Pathekas nicht im Griff. Nach fünf Minuten stand es bereits 14:13 für die Hausherren. Nach einigen Turnovern musste man zur Viertelpause einen 18:25 – Rückstand verdauen.

Insbesondere defensiv lieferte man dafür in der zweiten Spielperiode einiges ab, hielt man doch die Spieler des TSV Jahn bei 11 Punkten. In der Offensive lief es dementsprechend einfacher, da man erstmals im Spiel zu Fastbreak-Punkten kam. Alexander Herbort verzeichnete 12 Punkte, Lukas Bierling schoss gewohnt sicher zwei Dreier. In die Halbzeitpause ging es mit einer 42:36 – Führung der Niederbayern (Viertel 24:11 für Passau!!).

Nach dem Seitenwechsel dann die große Ernüchterung. Alles was man zuvor erarbeitet hatte, schenkte man durch einfache Ballverluste her. Die Freisinger spielten nach Belieben Fastbreaks und schlossen mit dem ein oder anderen krachenden Dunking ab. Die Enttäuschung stand den Passauer Spielern ins Gesicht geschrieben. Man rettete sich ins letzte Viertel, lag aber 53:64 zurück (Abschnitt 11:28 aus Wolvessicht!!).

Nun stellte Trainer Jan Köplin auf Zonenverteidigung um. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang dadurch ein 13:2 – Run und plötzlich waren die Wölfe in Minute 34 auf 70:72 dran. Doch nun schlug wieder die Stunde der Freisinger, die sich angeführt von Kock und Pathekas auf 82:73 absetzen konnten. So waren die Passauer gezwungen, zwei Minuten vor Spielende eine Auszeit bei 9 Punkten Rückstand zu nehmen. Was nun folgte, stellte den Spielverlauf vorerst auf den Kopf. Nach so vielen Rückschlägen gelang es den Wölfen tatsächlich noch, den Rückstand von 9 Punkten aufzuholen. Zunächst ein Taubmann – Dreier, dann scorten Tobias Hoffmann und Cornelius Ferber. Im letzten Passauer Angriff fasste sich Manuel Eggs ein Herz und vollendete einen Drive zum 84:84. Der Verzweiflungswurf der Freisinger fand nach Ablauf der Uhr statt. Verlängerung (Viertel 31:20 für Passau!!)

Ein Herbort-Dreier eröffnete die Verlängerung in der ausschließlich die fünf Passauer Akteuere zum Einsatz kamen, die das Spiel gerettet hatten: Ferber, Taubmann, Eggs, Hoffmann und Herbort. Nach einem Freisinger Run und dem zwischenzeitlichen 91:89 für die Hausherren dann der And-One von Ferber. Bei späteren Freiwürfen gelang Hoffmann ein Offensivrebound, den er zu Herbort durchsteckte. Die grandiose Defense der Wölfe brachte weitere Angriffe, die man mit Freiwürfen abschloss. Nach einem Turnaround-Dreier von Kock und dem zwischenzeitlichen 94:95 vollendeten Tobi Hoffmann und Jan-Erik Taubmann jeweils 2 von 2 Freiwürfen und sicherten den Passauern das umkämpfte Spiel.

Spielertrainer Köplin fand ungewohnt emotionale Worte: „Wir haben heute unser Herz ausgespielt und nie aufgegeben. Sowohl im dritten als auch im vierten Viertel waren wir schon mit knapp 10 Punkten hinten und mussten Dunkings, Verletzungen und den Jubel der Freisinger Fans hinnehmen. Dass wir dieses Spiel noch gedreht haben, ist eigentlich unglaublich. Glückwunsch ans Team und insbesondere an Manuel Eggs, der nach anfänglichen Schwierigkeiten geliefert und sich mit dem Ausgleich belohnt hat.“

Die Passauer Regionalliga – Basketballer stehen nun mit 3:3 Siegen, also einer ausgeglichenen Bilanz, im Mittelfeld der Tabelle (7.) und haben Freising als direkten Konkurrenten (1:5; 10.) hinter sich gebracht. Alles im grünen Bereich also. Nächstes Wochenende ist höchstwahrscheinlich die Premiere für die H1 in der neuen Mehrfachhalle gegen den Tabellenvierten TSV Wolnzach.

Für Passau spielten:

Herbort (31 Punkte, 3 Dreier), Ferber (18, 2), Taubmann (15, 3), Hoffmann (13), Eggs (7), Köplin (7, 1), Bierling (6, 2), Dupper (2)