2. Regionalliga Herren Süd: Wolves unterliegen SB München nach Overtime

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Es war das erwartet spannende Aufeinandertreffen des TV Passau mit dem Münchener Traditionsverein SB München im Rahmen der 2. Basketball – Regionalliga Süd. Am Ende ein 85:90 nach Overtime gegen die Niederbayern, die zwar Kampfgeist zeigten und eine motivierte Leistung brachten, die aber – wie schon einige Male in dieser Saison – anerkennen mussten, dass es zum Sieg nicht ganz langt. 37 Punkte eines überragenden Henry Stamer reichten auf Passauer Seite nicht, den Erfolg einzutüten. Verdient hätte es das wieder kleine TV – Rudel allemal. Neben Lion Gorgas fehlten diesmal auch Andi Strujan und Ivan Babic. Trainer Manuel Eggs musste selbst eingreifen, aber auch die unter dem früheren Passauer Coach Basti Block auflaufenden Münchener hatten mit acht Spielern nur eine kleine Rotation zur Verfügung, da etliche Akteure krank waren.

Das erste Viertel ein munteres Hin und Her, gleiche Spielanteile auf beiden Seiten, der SB – Center Oliver Russ dominierte von Beginn an, 15 Punkte allein in diesem Startabschnitt. Passaus enge Defense zeigte Wirkung, nach sechsmaligem Führungswechsel ein 20:20 zum Viertelende.

Ab Minute 13 dann ein guter Auftritt des routinierten Frano Bilandzija (5 Zähler), Florent Llumnica reboundete gut. Brian Morris streute Konter ein und nach einem Stamer – Steal lag Passau zur Halbzeit mit 45:37 in Front. Ein effektives, ruhiges, überlegtes Set – Play mit guter, schneller Ballbewegung war gelungen, echter Team – Basketball hatte die Münchener in Rückstand gebracht. (2. Viertel 25:17).

Und die Wolves hielten Konzentration und Kampfgeist hoch, und trotz zweier SB – Dreier ließ man sich nicht aus der Richtung bringen. Gutes Nachsetzen am Brett vorne und hinten, ein Steal von Linus Krinninger und eine entscheidende Defense der Passauer „Langen“ Bilandzija und Llumnica hielten den Vorsprung. Trotz einiger Ballverluste gegen Ende, die den Zugriff auf das Match etwas bremsten, konnten die White Wolves das dritte Viertel mit 57:51 „drüber retten“ (Viertel 12:14).

Dann ein bunter Wechsel der Geschehnisse. Der Sportbund gab sich einfach nicht auf, zu Beginn des Schlussabschnitts schmolz der Passauer Vorsprung. Gewürzt mit einem Dunk des Müncheners Kustic rückte der Hauptstadtclub den Wölfen mit 60:59 auf die Pelle (Minute 33). Doch die Einheimischen wussten, dagegen zu halten. Zwei Dreier von Stamer und einer von Krinninger ließen Die Passauer bis Minute 37 auf 10 Zähler davon ziehen (13:4 – Run der Dreiflüssestädter). Der Spielstand jetzt 73:63. Spannung, Kampf und ein toll aufgelegter Henry Stamer, Zuschauerherz, was willst du mehr? Aber nun passierte etwas, was den Basketball als ein Spiel der „Läufe“ so interessant macht. Plötzlich waren die Gäste die auftrumpfende Truppe, legten ihrerseits einen 10:2 – Lauf hin und brachten die wohl schon etwas in Siegeslaune befindlichen Wolves, die jetzt wegbrachen, mit ihrem drangvollen Spiel in Bedrängnis. Entsetzen bei Spielern wie Zuschauern, als Oliver Russ in der buchstäblich letzten Spielsekunde einen irren Dreier aus der linken Ecke mit einem „Not – Drehwurf“ zum 75:75 einnetzte. Großer Jubel auf Münchener Seite, bedröppelte Gesichter bei den Gastgebern. Verlängerung (4. Viertel 18:24).

Und wie so oft, das Momentum lag jetzt bei den Hauptstädtern. Bis zur Mitte der Overtime ein 81:82, die Hoffnung lebte. Dann aber schlug die routinierte Münchener „Russ – Maschine“ mit fünf Zählern zu. Passau kämpfte weiter, aber nun kam auch Pech dazu. Henry Stamer und Frano Bilandzija mussten foulbedingt ausscheiden, auch der Schlusspunkt von Julian Großmann zum Endstand von 85:90 (aus Passauer Sicht) reichte zum Sieg nicht mehr (Verlängerung 10:15). Großer Jubel bei den Gästen, die jetzt mit 4:1 Siegen toll da stehen. Die Passauer mit 1:4 stehen weit danach.

Fazit und Ausblick: War diese Zitterpartie am Ende nötig? Teils unglückliche Entscheidungen, Konzentrationsfragen und die Nerven, außerdem kein gutes Passspiel, zu viel Eins gegen Eins. Die Münchener hingegen hatten eine Lehrstunde im „Spiel – Drehen“ gegeben. Am letzten Glückswurf von Rust lag es nicht, einige Fehler auf Passauer Seite vorher wären vermeidbar gewesen. Trotzdem eine couragierte und leidenschaftliche Leistung des kleinen niederbayerischen Rudels. Jetzt gilt es voraus zu schauen. Schon am nächsten Wochenende gibt es in Neumarkt/Oberpfalz Gelegenheit, einen immer nötiger werdenden weiteren Sieg zu verbuchen. Dass die White Wolves das drauf haben, haben sie wieder einmal bewiesen. 

Spieler Passau: Henry Stamer 37, Brian Morris 11, Frano Bilandzija 17, Julian Großmann 6, Florent Llumnica 9, Linus Krinninger 5, Manuel Eggs.