In einem Basketball Bayernligaspiel der Extraklasse konnte der TV Passau am vergangenen Samstag dem Tabellenführer FC Tegernheim mit einem 95:85 – Sieg ein Bein stellen. Ein Match, das für die White Wolves als eines der besten der letzten Zeit gesehen werden kann, Spannung, Action und Power, großartige Basketballszenen auf beiden Seiten, die Zuschauer bekamen Leckerbissen in Reihe auf dem Parkett der städtischen Dreifachhalle zu sehen. Am Ende tanzende Wölfe, die wieder einmal bewiesen hatten, dass mit ihnen zu rechnen ist, wenn alles zusammen passt. Erwähnenswert auch die 80% mannschaftliche Freiwurfquote, zu der Bernd Zauner persönlich 12 von 12, also 100% beisteuerte.
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Beide Teams begannen kompakt, konzentriert, schnell. Die Gäste aus der Oberpfalz körperlich größer, die Passauer mit überlegtem Aufbauspiel, um die Lücken zu öffnen. In der 4. Minute konnte man nach einem Sädtlertreffer mit 8:6 in Führung gehen, die mehrmals wechselte, eine knappe Kiste eben. Zwei Distanzwürfe von Bernd Zauner und Philip Moschek zur 14:13 – Führung in der 6. Minute, dennoch ein 22:24 aus Passauer Sicht zur Viertelpause. Ein Unterschied zwischen Tabellenführer und Tabellenachtem war nicht zu erkennen.
Zu Beginn des 2. Abschnitts der Ausgleich durch Center Benjamin Mayer, der wieder unermüdlich unter den Brettern „rackerte” und manche Ballgewinne holte. Jetzt kam ein schneller Zwischenspurt der Wölfe, die sich mit einem 12:0 – Lauf bis zur 6. Minute auf 36:28 absetzen konnten. Während man an der Brettern mit Größennachteilen zu kämpfen hatte, traf man in dieser Phase die Distanzwürfe als Gegenmittel. Unter anderem schlugen drei niederbayerische Dreier von Zauner und Schamberger beim Gegner ein. Bis zur Halbzeit hielt der Vorsprung, der FC Tegernheim tat sich schwer gegen eine toll kämpfende und überlegt agierende Passauer Truppe. Pausenstand 43:35, Viertel 21:11.
Ob das Match so hochklassig weiter gehen konnte, hing wohl auch vom Wurfglück und von den getroffenen Entscheidungen auf dem Spielfeld ab. Und diese Entscheidungen der Passauer Spieler, wann geworfen wird, wann man in die Zone zieht, wie lange gepasst wird, um den freien Schützen zu finden, waren im dritten Viertel weiter gut. Zwar foulte man zu viel, aber der Gegner auch. Und Passau hatte an diesem Tag das richtige Händchen für die Freiwürfe. Ein Dreier von Julian Münch in der 3. Minute zum 51:41. Schamberger, Moschek und Mayer zogen zum Korb, wurden gefoult, die Freiwürfe in der Regel erfolgreich. Der FC Tegernheim in dieser Phase verunsichert. Interessant das Duell Philip Moschek gegen den Scorer Nils Heling (25 Punkte), die sich nichts schenkten. Das Viertel konnte ebenfalls mit 28:21 geholt werden und die Zuschauer rieben sich wegen des Gebotenen die Augen. Viertelstand 71:56. So gut hatte man die White Wolves in eigener Halle schon lange nicht mehr gesehen.
Nun das entscheidende Viertel, Passau roch schon am Sieg. Das Spiel weiter hoch an Tempo und Qualität auf beiden Seiten, Dreier von Bernd Zauner und Philip Moschek brachten die 79:61-Führung in der 3. Minute. Aber die Foulbelastung stieg, Dabrowsky und Philip Moschek mit jeweils 4 Fouls, eine Tegernheimer Zone, die gar nicht „schmeckte”, die Wölfe wirkten jetzt mehr und mehr gelähmt. Angst vor der eigenen Courage keimte auf, ein Bruch im bis dahin so guten Spiel. Die Folge ein 16:0 – Lauf Tegernheims, viele Turnovers auf Passauer Seite, man begann zu wanken. In der 8. Minute waren die Oberpfälzer auf 79:77 heran gerückt und auf dem Feld war jetzt jemand gefragt, der das Heft wieder in die Hand nahm. Nach geschlagenen 5 Spielminuten gelang Benjamin Mayer mit einem Freiwurf wieder der erste Passauer Punkt zum 80:77. In Minute 9 kassierte Philip Moschek sein 5. Foul und musste vom Feld, Stefan Schamberger hatte deren 4. Aber auch Marcus Wilson vom Gegner musste gehen. Durch Freiwurftreffer war bis Anfang der Schlussminute ein 87:82 zustande gekommen. In der letzten Minute wurden Bernd Zauner dann Foulfreiwürfe zugestanden, worüber sich der Tegernheimer Michael Brücklmeier so aufregte, dass er zusätzlich zwei technische Fouls einstecken und zugleich wegen Foulbelastung vom Feld musste. Emotional verständlich, taktisch unklug gegen die eigene Mannschaft. Jetzt bekam Zauner 6 Freiwürfe zugesprochen, die er alle mit einer Seelenruhe zum Jubel der Zuschauer verwandelte. Nach einem folgenden Tegernheimer Dreier bekam Zauner zwei weitere Freiwürfe, und auch die saßen. So holte der Kapitän durch seine abgeklärte Freiwurftechnik den Sieg endgültig und nach dem Abpfiff stand ein 95:85 auf der Anzeigetafel.
Eher unerwartet, aber nach dem Ausgang der anderen Ligaspiele sehr wichtig. So könnte man den Gewinn einordnen. Denn auch Landshut und Schrobenhausen haben ihre Spiele gewonnen und bleiben den White Wolves knapp auf den Fersen. Der TV Passau steht jetzt mit diesem 7. Sieg der Saison weiter auf dem 8. Tabellenrang und muss am nächsten Wochenende nach Neustadt/Aisch.
Die Spieler:
Bernd Zauner 26, Philip Moschek 19, Benjamin Mayer 19, Julian Münch 13, Stefan Schamberger 7, Alexander Dabrowsky 6, Stephan Sädtler 5, Raoul Kinadeter, David Moschek