Mit 76:62 konnten die Passau White Wolves im niederbayerischen Derby gegen den Mitabstiegskonkurrenten TG Landshut in der städtischen Dreifachhalle einen eminent wichtigen Sieg einfahren. Mit Spannung war dieses letzte Saisonheimspiel erwartet worden, ging es doch für beide Teams immer noch um den Klassenerhalt in Bayerns höchster Spielklasse. Und das betraf vor diesem Spieltag die gesamte zweite Tabellenhälfte, ab Rang 7 konnte jeder noch in Abstiegstrouble geraten. Die Hauptstädter hatten bis vor der Begegnung einen Sieg mehr auf der Rechnung und nun stehen beide Teams punktgleich mit 16 Zählern da, Passau hat aber, u.a. auch wegen der besseren Korbdifferenz, aktuell die Nase vorn. Auch alle anderen für die 2. Tabellenhälfte und damit für Passau interessanten Begegnungen endeten im Sinne der Dreiflüssestädter. Somit ist der TV Passau derzeit Tabellensiebter und hat mit dem Abstieg einen Spieltag vor Schluss nichts mehr zu tun.
Nach gutem Start der White Wolves (8. Minute 18:5) merkte man, dass der Siegeswille an diesem Tag sehr hoch war. In dieser ersten Phase schon ließ man keine Zweifel aufkommen, wer „Herr im Haus” war. Ein Knackpunkt wie immer die Frage, ob man den Topcenter Losch auf Landshuter Seite in den Griff bekommen konnte, ein unbequem zu verteidigender Spieler, der schon in höheren Ligen angetreten war. Die erste Antwort fand der Passauer Center Stephan Sädtler, der den Landshuter Ausnahmemann im 1. Viertel so gut im Griff hatte, dass dieser keinen Punkt zustande brachte. Mit 18:7 ging der Spielabschnitt an die Wölfe.
Bis in die 6. Minute des 2. Viertels lief es in der Offensive weiter gut, offene Würfe wurden getroffen, man sah tolle Anspiele unter den Korb. Auch in Sachen Fastbreaks konnte man zufrieden sein. Aber jetzt kam Losch doch etwas in die Gänge und machte der Abwehr Probleme. Er erzielte in dem Abschnitt 14 Punkte und hielt damit die Isarstädter am Leben. In die Halbzeit ging es mit einem doch komfortablen 43:30 (Viertel 25:23).
Der Passauer Plan nach der Pause: Das Tempo weiter hoch halten (Landshut war nur mit 7 Spielern angereist), aus einer harten Verteidigung schnell nach vorne spielen. Motiviert kamen die Akteure aus der Kabine und legten flugs gegen die überraschten Gäste einen 11:0 – Lauf aufs Parkett (bis 5. Min.). Der Zwischenstand 54:30, das Match, sollte nicht noch ein Landshuter „Wunder” passieren, fast schon entschieden. Center Benjamin Mayer gelangen in dieser Phase zwei Dreipunktspiele (Treffer mit Foul und verwandelter Freiwurf). Die Gegner bäumten sich auf, verwandelten in der Folge 3 Dreier, aber dem Spiel eine Wende zu geben, das gelang nicht. Punktestand 60:42 (Viertel 17:12).
Dann das endgültige Aus für die Landshuter nach 2 technischen Fouls gegen Center Losch, der anschließend vom Coach nicht mehr eingesetzt wurde. Nach der 3. Spielminute des Schlussabschnitts war der Passauer Vorsprung auf 67:44 angewachsen und das Spiel praktisch entschieden. Am Ende konnten die Gäste noch etwas aufholen, das letzte Viertel wurde abgegeben, aber am verdienten 76:62 – Sieg der White Wolves war nie zu rütteln. Das 4. Viertel endete16:20.
Coach Block: „Ein wichtiger Sieg gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, der heute gegen uns nie eine wirkliche Chance hatte. Wir haben es am nächsten Wochenende in Nürnberg selbst in der Hand, einen erfolgreichen Saisonabschluss zu gestalten.”
Die derzeitige Tabellensituation: Von Rang 7 bis 12 liegen die Mannschaften nur 4 Punkte auseinander. Da Nürnberg, Schrobenhausen und Schwandorf ihre Spiele verloren haben, konnte Passau daraus Vorteile ziehen. Egal wie man in Nürnberg spielt, Schrobenhausen, Nürnberg und Herzogenaurach sind abgehängt. Sollten die Wölfe noch in Nürnberg gewinnen können, ist der 7., im anderen Fall der 8. Platz sicher. Aus allen 3 Bayernligastaffeln werden insgesamt sicher 7, vielleicht sogar 8 Clubs absteigen müssen, aber seit dem vergangenen Spieltag sind die White Wolves nicht mehr gefährdet, dazu zu zählen.
Die Spieler: Benjamin Mayer 17, Philip Moschek 12, Bernd Zauner 12, Jonas Limmer 10, Stephan Sädtler 10, Julian Münch 7, Alexander Dabrowsky 4, Matthias Kandlbinder 2, David Moschek 2