Nichts wars’s mit einem Sieg gegen den Tabellennachbarn TB Erlangen und einem sicheren Mittelfeldplatz in der Bayernliga Mitte. In einem insgesamt von beiden Seiten schwach geführten und von den Schiedsrichtern beeinflussten Spiel haben die White Wolves entnervt mit 64:72 verloren.
Das erste Viertel gehörte aber den Gastgebern. Zwar lag man nach drei Minuten 5:6 zurück, aber dann wurde gekämpft. Zuerst Stefan Schamberger mit sieben Punkten in Folge (darunter ein Dreier) und dann Philip Moschek mit sechs Zählern brachten die Hausherren deutlich in Führung. Aber schon in dieser frühen Phase geschahen zu viele Abspielfehler, außerdem „sammelte” man zu viele Fouls. Trotzdem eine Viertelführung von 19:11.
Und diese Führung wurde auch im 2. Viertel verteidigt. Zwar wurden weiter fleißig Bälle „verschenkt”, die Mißverständnisse häuften sich, Konzentrationsmängel bei Gästen wie Gastgebern. Viel Kampf, teils Krampf. Aber anfangs bekam man noch etliche Rebounds und die Franken konnten kein wirkliches Kapital aus den Passauer Schwächen ziehen. Sieben von neun White Wolves – Punkten (darunter ein Dreier) dieses punktearmen Abschnitts scorte Jan Köplin, der einen guten Tag erwischt hatte. Mit einer 28:23 – Führung ging es in die Halbzeit (Viertel 9:12).
Nach der Pause schlief die Reboundarbeit der Wölfe immer mehr ein. Außerdem traten die Schiedsrichter nun in den Mittelpunkt. Äußerst kleinlich wurde fast jeder Kontakt der Passauer gepfiffen, beim Gegner wurde dies anders ausgelegt. 21 Freiwürfe bekamen die Hausherren bis zur achten Minute (in diesem Viertel) angehängt, Erlangen nur einen. Dabei ist Passau wirklich nicht als ruppige Truppe bekannt. Es war klar, dass die Gäste mit dieser Anzahl von Freiwürfen herankommen mussten. Aber das Match kippte noch nicht. Die Spieler gaben nicht auf. Einmal geriet man leicht in Rückstand (3. Minute) und in der 6. Minute stand es 37:37, doch Moschek, Schamberger und Köplin hielten Passau punktemäßig im Spiel, Sädtler und Dabrowski ackerten in der Defensive, mit einer 48:44 – Führung wurde der Viertelwechsel vollzogen (Viertel 20:21).
Doch jetzt merkte man, dass die Foulbelastung Spuren hinterlassen hatte. Einige Leistungsträger wirkten nun verunsichert und nervös. Dies zeigte sich in manchen zu früh abgeschlossenen Aktionen und in der Defensive durfte man nicht mehr zu stark hinlangen. Center Stephan Sädtler bäumte sich auf, scorte sechs Punkte, aber in der fünften Minute war es soweit, 55:55 – Gleichstand. Den Gästen gelangen in der Folge zwei Dreier, hängende Köpfe bei den Passauern. Genervt und entmutigt wirkten die White Wolves. Durch Freiwürfe (die Schiedsrichter blieben ihrer Linie treu, 16 Fouls Erlangen, 30 Passau) enteilten die Erlanger in der letzten Minute auf 61:69. Zwar brachte ein Dreier von Spielertrainer Bernd Zauner kurz vor Schluss noch einmal Hoffnung (64:69), aber schließlich war der Endstand von 64:72 besiegelt (Viertel 16:28).
Eine Niederlage gegen einen ebenfalls schwach agierenden Tabellennachbarn in eigener Halle tut weh, noch dazu, wenn es ein Abrutschen in die hinteren Tabellenränge bedeutet. Die Schiedsrichter, die Passau deutlich benachteiligten, taten ein Übriges dazu, dies steckte die Mannschaft nicht weg.
Passau und Erlangen haben jetzt die Tabellenplätze gewechselt, (8. und 9.). Nicht leichter wird es am kommenden Wochenende, wenn der Tabellenführer Augsburg zum Rückspiel in Passau auftaucht.
Spieler:
Jan Köplin 17, Philip Moschek 15, Stephan Sädtler 14, Stefan Schamberger 11, Alexander Dabrowski 4, Bernd Zauner 3, Jan – Erik Taubmann, Leo Pranic, Christian Fraas.