Bayernliga Mitte: Zittersieg zum Finale in Herzogenaurach

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Ende gut, alles gut. 76:75 nach zwei Verlängerungen bei der Regionalligareserve der TS Herzogenaurach, die Saison der White Wolves Passau endet mit dem 6. Tabellenplatz und einem stark herausgekämpften letzten Auswärtsspiel. Mit einem kleinen Kader nach Mittelfranken gereist, erreichte das Team durch diese Energieleistung die beste Passauer Platzierung in der Bayernliga seit der Saison 2006/2007. Zehn Siege stehen gegen 10 Niederlagen. Acht der zehn Siege passierten daheim in der städtischen Dreifachhalle, wo die White Wolves immer eine Bank waren. Und endlich gelang gegen den Tabellenelften, der zusammen mit dem TV Amberg wahrscheinlich den Abstieg hinnehmen muss, das, was in dieser Saison dreimal (Einpunktniederlagen gegen Tegernheim und Post Nürnberg, Zweipunktniederlage gegen Wolnzach) verwehrt blieb: In einem knappen Match das glücklichere Ende für sich zu haben.

Ein guter Start der Wolves durch Fastbreaks von Jan Köplin. Die Folge eine 18:13 – Führung zum Viertelwechsel, die bei besserer Auswertung der Freiwürfe noch deutlicher hätte sein können.

Dann schalteten die Hausherren erfolgreicher nach hinten um, leichte Körbe ab jetzt Mangelware. Nun kassierten die Niederbayern Fastbreakpunkte und produzierten zu viele Ballverluste. Zur Halbzeit war ein 29:32 – Rückstand aufgelaufen (Viertel 11:19).

Für die letzte Halbzeit der Saison hatte man sich in der Kabine vorgenommen, das Spiel zu drehen. Trotz der engen Personaldecke wurde viel gewechselt, die Spieler blieben einigermaßen frisch und bei Kraft. Nach vier Minuten konnten die White Wolves nach Topaktionen des Flügels Tobias Hoffmann, der durch seine verzögerten Würfe Punkte machte und seine Schnelligkeit und Dynamik ausspielte, mit 35:34 in Führung gehen. Ab diesem Zeitpunkt war das Match jederzeit eng und knapp, mit 45:45 wurde das letzte Viertel eingeläutet (3. Viertel 16:13).

Aber auch im Schlussabschnitt konnte sich kein Team mit mehr als fünf Punkten absetzen. Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit in der 37. Minute führte eben gerade Herzogenaurach mit 53:48. Bei solch einem punktearmen Spiel konnte dies vorentscheidend sein. Auch eine Minute vor dem Ende lagen die Dreiflüssestädter mit 54:58 hinten. Großer Kampf, man wollte den Mittelfranken den Sieg nicht geben. Ein schneller Korb von Hoffmann, 30 Sekunden vor der Sirene, nur mehr ein Zweipunkterückstand. Vier Sekunden vor Ende ein Foul an Center Benjamin Mayer, der nervenstark zum 60:60 ausglich (4. Viertel 15:15).

1.Verlängerung: Herzogenaurach ging gleich in Führung, Passau tat sich schwer, zu Punkten zu kommen. Wieder eine Minute vor dem Ende der 5 Nachspielminuten eine 4 – Punkte – Führung für die Hausherren. Jan Kucharcik machte jetzt zwei wichtige Zähler. Wieder war man auf Tuchfühlung, diesmal ein Foul an Coach Bernd Zauner, der ebenfalls keine Nerven zeigte und seine Freiwürfe zum 68:68 traf.

2. Verlängerung: Obwohl die Herzogenauracher wieder in Führung gingen, diesmal blieb es knapp, kein Team ging mehr als zwei Punkte weg. Bei Gleichstand 40 Sekunden vor Ende ein Foul im Wurf an Benjamin Mayer, der traf und den Zusatzfreiwurf zum Dreipunktespiel machte. 76:73 für die Wolves. Die Franken konnten noch einmal scoren, aber trotz mehrerer Gelegenheiten beiderseits stand am Ende ein äußerst glücklicher und knapper 76:75 – Sieg fest. Groß war der Jubel der Niederbayern.

Zauner: „Es ist positiv, dass das Team, das ja auch den Kern für die nächste Saison bildet, diese Begegnung konzentriert und kämpferisch geholt hat. Die gute Platzierung in dieser Gruppe Mitte freut uns alle besonders.“

Spieler für Passau:

Benjamin Mayer 18, Tobias Hoffmann 21, Jan Köplin 12, Bernd Zauner 2, Jan – Erik Taubmann 7, Jan Kucharcik 14, Armin Ahmetovic 2.

Somit geht eine Saison zuende, die eine Passauer Mannschaft sah, die den Meister Schrobenhausen, den Dritten Nördlingen, den Vierten Schwandorf je einmal bezwingen konnte und den Vizemeister Wolnzach mit zwei Punkten auf der Schaufel hatte. Der sechste Rang ist durchaus verdient. Was aber macht den Unterschied z.B. zum Meister SSV Schrobenhausen, der mit einer durchschnittlichen Mannschaft, die in ähnlicher Besetzung vor zwei Jahren noch fast abgestiegen wäre, in die Regionalliga 2 marschiert? Es ist die totale Konstanz in personeller wie taktischer Hinsicht bei Training und Spielen. Außerdem gibt es ein funktionierendes Umfeld mit vielen begeisterten Zuschauern.