Der Abstieg war bereits vor dem Spiel nicht mehr zu verhindern – und trotzdem haben die Passauer White Wolves Ladies mal wieder gekämpft bis zum Umfallen. Bei der 45:74 – Niederlage gegen den Tabellendritten FC Bayern München III zeigte die Mannschaft von Trainer Henrik Rosenberg, dass sie trotz der aussichtslosen Situation nicht den Spaß am Basketball verloren hat und weiter als Team zusammensteht.
Das letzte Saisonspiel begann wie viele zuvor: Mit einem deutlichen Rückstand nach dem ersten Viertel. Insbesondere Tessa Winter machte den Passauerinnen das Leben schwer, 14 Punkte erzielte sie in den ersten zehn Minuten, alle durch Würfe aus der Mitteldistanz. Die Passauer Verteidigung bewegte sich zu langsam um ihre starken Würfe zu verhindern und den Münchnerinnen gelange es ein ums andere Mal sie gekonnt in Szene zu setzen. Es zahlt sich eben aus, eine amtierende Weltmeisterin in den eigenen Reihen zu haben (Winter gewann letztes Jahr mit der deutschen ü45-Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft). Dank einer beherzten Schlussoffensive und zwei sehenswerten Treffern von Anita Biro kurz vor der Viertelpause, konnte man einen allzu großen Abstand verhindern (13:22). Im zweiten Viertel zeigte sich jedoch, dass die Bayern nicht vorhatten nachzulassen: Die meisten ihrer Würfe Angriffe schlossen sie mit sicheren Würfen ab, ihre Trefferquote stieg und stieg, sodass die Passauerinnen das Viertel deutlich abgeben mussten.
Ganz so billig wollte man sich dann aber eben doch nicht verkaufen und zeigte im dritten Spielabschnitt, dass man vielleicht noch nicht in der Lage ist ein so erfahrenes Team wie Bayern zu schlagen, aber dass man ihnen zumindest das Leben schwer machen kann. Besonders Maria Wolff lief zu Höchstform auf (neun Punkte in zehn Minuten) und zusammen mit weiteren wichtigen Punkten von Birte Hausschild und Anna Maurer gelang es so das Viertel mit 21:17 zu gewinnen. Im Verlaufe dieses Spielabschnitts zeigte sich auch, was die eigentlichen Stärken dieser Mannschaft sind: Konsequent ausgeführte Schnellangriffe und ein gutes Spielverständnis. Auf ein Mal wurde der freie Mann nicht nur gesehen, sondern auch präzise angespielt – der Abschluss war dann ein Kinderspiel. Auch die körperliche Überlegenheit der Münchner kam immer weniger zum Tragen. Wäre es im Laufe der Saison öfter und dauerhafter gelungen, diese Stärken auszuspielen, wäre die Tabellensituation vielleicht eine andere.
Wie so oft hielt aber auch diese Erfolgsphase nicht an und das vierte Viertel musste man – dann doch ziemlich ausgepowert von einem laufintensiven Spiel – deutlich abgeben. Auch hier waren aber wieder einige schöne Angriffe zu sehen, die dann leider auf Grund mangelnder Konzentration und Kondition nicht in Zählbares umgesetzt wurde, auch wenn der Kampfeswille vorhanden war. Am Ende siegten die Bayern mit 74:45.
Trotz dieser Niederlage und einer Saison, deren Ergebnis mit dem letzten Platz eindeutig nicht den Ansprüchen gerecht wird, die die Mannschaft an sich selbst hatte, konnte man aber wieder einmal sehen, dass hier ein starkes Team auf dem Platz stand: Kein Ball wurde verloren gegeben, Missstimmung kam auch bei unglücklichen Situationen nicht auf. Darauf kann die Mannschaf zu Recht stolz sein: Viel zu oft hat eine solche Situation schon zu Zerwürfnissen und Streit geführt, am Sonntag aber spielte eine eingeschworene Truppe – und selbst der ehemalige Trainer saß auf der Tribüne und feuerte an. Ein besonderes Dankeschön gilt natürlich auch ihm und den übrigen Fans!
Die Damenmannschaft des TV Passau blickt jetzt erst einmal auf eine Saison zurück, die von Widrigkeiten und vielen Spielerabgängen geprägt war und die trotzdem ein Team zusammengeschweißt hat, das mit Sicherheit mehr verdient gehabt hätte als den Abstieg – bleibt zu hoffen, dass es nächste Saison dann auch mit den echten Siegen klappt und man nicht wieder so oft als „Sieger der Herzen“ vom Platz geht.
Es spielten:
Anita Biro (11) Maria Wolff (11), Birte Hauschild (9), Anna Maurer (8.), Johanna Fischer (4), Barbara Aschenbrenner (2) und Elzette Calitz