Mit einem nie gefährdeten und souverän herausgespielten 85:67 – Sieg gegen den bis dato Tabellenersten der Basketball Bayernliga der Herren Gruppe Mitte, arbeiteten sich die White Wolves Passau auf den 2. Rang, jetzt punktgleich mit Heroldsberg und Schwandorf, vor. Die Hausherren traten als Mannschaft geschlossen auf, spielten zum großen Teil einen schönen, aber auch kampfbetonten Basketball und fuhren so den sechsten Sieg der Saison ein. Ausschlag gebend auch die starke Defensive, die dem fränkischen Spitzenreiter nur 67 Zähler gestattete. Neuer Tabellenführer ist nach dem Erfolg gegen Donauwörth jetzt Post SV Nürnberg.
Am Beginn nach 4 Punkten von „Neuwolf“ Matthis Kumpf eine 4:1 – Führung für den TV Passau. Zwei Minuten später führte der Gast mit 5:4, aber dies war der einzige Rückstand der Dreiflüssestädter. Es stand die fränkische Zonenverteidigung meist gegen die Mann – Defense der Hausherren. Wer war effektiver? Passau spielte im Anfangsviertel sehr konzentriert, schaltete schnell in die Offensive um und erzielte so eine komfortable 19:7 – Führung, die den Gegner sichtlich beeindruckte. Ein Zauner – Dreier, das Match auf Passauer Seite temporeich und intensiv. Nach einem Dreipunktespiel (Treffer trotz Foul mit anschließendem Freiwurf) von Center Thomas Pethran auf Traumpass von Tobias Hoffmann stand es zum Viertelwechsel 22:11. Man hatte den Franken die Schneid schon etwas abgekauft.
Coach Bernd Zauner konnte eine große Rotation spielen, er hatte 12 Spieler zur Verfügung. Doch anfangs des 2. Viertels kehrte der Schlendrian ein, die Konzentration sank und man ließ einige Chancen liegen. Das wurde vom Tabellenführer bestraft, ein 0:9 aus Passauer Sicht die Folge. In Minute 14 war der Vorsprung auf zwei Punkte geschmolzen (22:20). Aber u.a. drei Dreier des Flügels Maximilian Gentner und einige schnelle Konter schafften bis in Minute 18 wieder Klarheit, wer die Hoheit in der Dreifachhalle behalten wollte (40:26). Es gab für die Zuschauer Basketball vom Feinsten zu sehen. Tolles und blitzschnelles Umschalten in den Angriff, punktgenaue Anspiele, nur wenige Sekunden, die vom Rebound in der Defense bis zum nächsten Korberfolg vergingen. Eine hervorragende zweite Hälfte des Viertels auf Passauer Seite, man ließ den TuSpo Heroldsberg nicht heran und ging mit einer 15 – Punkte – Führung in die Halbzeit (Halbzeitstand 45:30, Viertel 23:19).
Konnte das Heimteam diese Marschroute durchhalten? Die Franken kamen sehr entschlossen aus der Kabine, gewillt, eine Aufholjagd zu starten, man bäumte sich auf. Und man hatte teils Erfolg. Bis zur 24. Minute hatten sich die Gäste bis auf zehn Punkte heran gearbeitet (50:40). Das Spiel wurde härter und intensiver. Aber Thomas Pethran „tankte“ sich mit vier Zählern durch und Jan Taubmann konterte auf einen Steal von Tobias Hoffmann erfolgreich auf 56:40. Passau hielt das Tempo hoch, vier Punkte von Youngster David Moschek und ein abschließender Treffer von Center Benjamin Mayer zum 66:47 beendeten den Abschnitt (Viertel 21:17). Heroldsberg hatte mittlerweile zu tun, das Tempo mitzugehen, mit acht Spielern gar nicht so leicht. Konnte Passau den Sack im Schlussviertel zumachen?
Die Antwort war schnell gefunden. Mit einem weiteren Gentner – Dreier und erfolgreichen Körben der beiden Center Benjamin Mayer und Thomas Pethran, die eine Zeit gemeinsam die Gegner „bearbeiteten“, dazu einem Schnellangriff über Matthis Kumpf, beim Zwischenstand von 78:52 in Minute 34 schien eigentlich alles gelaufen zu sein. Die Wolves gaben den Sieg nicht mehr aus den Tatzen, um es in der Wolfssprache auszudrücken, wenngleich manche Bälle gegen Spielende „vertendelt“ wurden. In den Schlussminuten betrieb Heroldsberg noch etwas Ergebniskosmetik, die Begegnung endete schließlich mit einem Spielstand von 85:67 für die Niederbayern. Das letzte Viertel wurde mit 19:20 abgegeben.
Die White Wolves haben somit den Spitzenreiter gestürzt und sind wegen des direkten Vergleichs vorbei gezogen. Die Aufgaben werden aber nicht leichter. Schon am nächsten Wochenende steht die schwere Partie beim ebenfalls punktegleichen TSV Schwandorf auf dem Spielplan. Der Sieger dieser spannenden Begegnung schüttelt den Kontrahenden etwas ab und kann sich mehr Luft verschaffen.
Coach Zauner: „Ich freue mich darüber, wie dieser Erfolg zustande gekommen ist. Es war eine deutliche Mannschaftsleistung, in der jeder Spieler seinen Teil beigetragen hat. Wenn mit solchem Elan weiter gespielt wird, ist dies positiv für alle.“
Die Spieler:
Benjamin Mayer 15, Maximilian Gentner 14, Thomas Pethran 14, Matthis Kumpf 9, Tobias Hoffmann 8, Jan – Erik Taubmann 8, Tim Busher 6, David Moschek 4, Bernd Zauner 3, Armin Ahmetovic 2, Jost Humbert 2, Jan Köplin.