Mit dem Jugendnationalspieler Matthew Meridith und den zwei Talenten Pal Gothra und Tim Handt aus dem Kader der Zweitligamannschaft angereist, zeigte der Gast NBC II, dass er um einen Sieg in der städtischen Dreifachhalle kämpfen wollte. Auch Passau konnte personell aus dem Vollen schöpfen und so entstand ein spannendes und umkämpftes Spiel, das die Hausherren am Ende mit einem 93:82 souverän nach Hause brachten. Die Vorteile für das Frankenteam an der Dreipunktelinie mit 13 Treffern gegen die körperliche Überlegenheit Passaus an den Brettern, äußerst junge, talentierte Nachwuchskräfte auf NBC – Seite gegen mehr Erfahrung der Dreiflüssestädter – jeweils Zweiteres gab den Ausschlag. Dies war der 11. Sieg der White Wolves in der laufenden Saison und man steht auf dem 3. Rang der Tabelle.
Foto Geißler
Das Spiel begann recht verhalten und auslotend. Einer schnellen 5:0 – Führung der White Wolves stand in der 5. Minute ein 5:6 – Rückstand dagegen. Ein Dreier von Maximilian Gentner brachte zwar die Führung wieder zurück, aber diese sollte im restlichen 1. Viertel nach zweimaligem Gleichstand immer wieder knapp abgegeben werden. Eine von Freiwürfen gespickte Endphase des Startviertels, das für Passau mit einem 15:17 endete, zeigt, wie umkämpft jeder Ball war und dass beide Teams gewillt waren, Kampf ins Spiel zu bringen. Beide Defensivsysteme arbeiteten stark und ließen wenig zu.
Das 2. Spielviertel wurde dann zu einem Passauer Viertel. Bis zur Minute 16 musste man jedoch erst einmal einige Nürnberger Dreier schlucken. Angeführt von Meridith kam die gefürchtete Dreipunktmaschine des BC langsam ins Laufen. Passau versuchte, die entscheidenden Würfe zu stören, was aber nicht immer gelang. Doch in oben genannter Minute war dann die Führung nach Punkten von Benjamin Mayer wieder zurück erkämpft (31:30). Das war die Initialzündung zu einem starken Zwischenspurt der Hausherren. In den folgenden 3 Minuten gelangen schnelle, sehenswerte Rebounds, Steals und Konterläufe. Zum Beispiel in der 18. Minute zwei Konter über Maximilian Gentner und Thomas Pethran und ein Dreier von David Moschek. Ein 11:2 – Run begeisterte die Zuschauer und eine 40:32 – Führung war die Folge. Jetzt hatte man sich endlich deutlich abgesetzt. Das Viertel wurde 31:20 geholt und auf der Anzeige stand eine 46:37 – Führung zur Halbzeit. Passau hatte diszipliniert gekämpft und versucht, mit Herz und Köpfchen zu reagieren.
Aber nach der Pause zogen die „dunklen Dreierwolken“ wieder am vorher strahlenden Hallenhimmel auf. Der Gast bäumte sich auf. Ein Nürnberger Dreierfestival erstaunte die Zuschauer. Bis in Minute 25 schlug es fünfmal in der Passauer Reuse ein. Die Frankenpässe unheimlich schnell und weit, fanden die richtigen Werferfinger, eine bekannte „Spezialität“ dieser Mannschaft. Auch die Wolves konnten punkten, aber wenn man selbst immer mit 2 Punkten scort, der Gegner aber stets 3 gezählt bekommt, wird der Vorsprung schnell kleiner. Plötzlich war die Führung auf ein Pünktchen geschmolzen (56:55). Jetzt bloß nicht den Kopf verlieren. Das zehrte an den Nerven der Spieler, man konnte es spüren. Aber der Kampfgeist war weiter sehr hoch. Tobias Hoffmann, Thomas Pethran und Maximilian Gentner (1 Dreier) konnten scoren und das Viertelende sah immerhin eine leichte Passauer Führung (68:66), während dieser Abschnitt mit 22:29 an die Gäste ging.
Die Entscheidung musste eben nun im Schlussvietel fallen. Eine haarige Angelegenheit mit „Pfeffer“. Vorweg gesagt, die White Wolves gaben die Führung nicht mehr her, sie konnten sogar eine Schippe drauf legen. Etwa Mitte des Abschnitts drehte David Moschek beherzt auf und versetzte dem Gegner 5 Punkte (darunter ein Dreier) und gab ein tolles Anspiel auf Benjamin Mayer mit anschließendem Korberfolg. Auch der fleißige Tim Busher trug das Seine mit 5 Zählern bei. Vorausgegangen war die hervorragende Reboundarbeit der „Wolves – Brettspieler“. Der daraus resultierende 85:73 – Stand war die Vorentscheidung. Mit mannschaftlicher Geschlossenheit und Routine spielten die Niederbayern nun dem Ende entgegen, ließen nur mehr Kosmetik des Gegners zu und das Endergebnis von 93:82 war hochverdient, weil engagiert und mit Disziplin herausgespielt (Viertel 25:16).
Durch den abermaligen Erfolg, den dritten in Serie, konnten die White Wolves den 3. Rang in der Tabelle festigen und sind jetzt mit dem Zweiten PSV Nürnberg, der das Spitzenspiel gegen Heroldsberg verloren hat, nach Minuspunkten gleich (PSV ein Spiel mehr). Wolnzach, der jetzige Tabellenvierte, hat gegen Augsburg, den nächsten Passauer Gegner, gepatzt. Eine interessante Saison geht ins letzte Drittel.
Coach Bernd Zauner: „Der BC war der erwartet schwere Gegner. Es zeigte sich, dass wir auch dann mit kühlem Kopf unser Spiel durchbringen können und mit einem Erfolg ins Ziel kommen. Das freut mich sehr.“
Die Spieler:
Maximilian Gentner 26, Benjamin Mayer 25, Tobias Hoffmann 10, Thomas Pethran 10, David Moschek 8, Tim Busher 5, Jan – Erik Taubmann 4, Armin Ahmetovic 3, Patrick Wiesner 2, Jost Humbert, Bernd Zauner.