Keine Punkte aus dem Heimspiel gegen den SB München am vergangenen Wochenende. Trotz einer couragierten und kämpferischen Leistung auf Augenhöhe konnten die Regionalliga – Basketballer des TV Passau eine im dritten Viertel erkämpfte deutliche Führung nicht über die Ziellinie retten und verloren knapp mit 75:78. Bitter, weil die Zuschauer an diesem Tag eine Passauer Mannschaft sahen, die nicht nur mitspielen, sondern auch starke Akzente setzen konnte. Am Ende waren die Gäste etwas glücklicher und cleverer, auch die Freiwurfquote der Hauptstädter mit 93 % konnte sich mehr als sehen lassen.
Das Spiel begann mit einem Blitzstart der Extraklasse für die Heimmannschaft. Nach schnellen Punkten, darunter ein Steal, netzte Alexander Herbort in der 2. Minute zum 8:0 ein. Dann fingen sich die Münchner schnell und deren Topmänner Philip Sauer und Igor Jurakic streuten manche Punkte zur Aufholjagd ein. Die Führung wechselte in der 5. Minute (10:11) und das Pendel schlug auf die Seite der Gäste um. Vor allem aus der Distanz gelang ihnen immer mehr, die Wolves – Defense hatte Löcher. Die Hausherren gehemmt bis zum Viertelende, der Gegner scorte fleißig weiter. Viertelstand 14:23. Die Wolves – Ausbeute ab der opulenten Führung anfangs der 3. Spielminute mit 6:23 karg! Das musste sich ändern.
Und Passau begann zu ackern, die Defensive stand jetzt besser, nur in der Offensive wollten noch zu wenige Bälle durch die Münchner Reuse. Chancen erarbeitete man sich viele, aber auch vermeintlich einfache Möglichkeiten wurden liegen gelassen. Die Gäste scorten weit weniger als im 1. Viertel. Dann bliesen Benjamin Mayer und Ferdinand Schütze zur Aufholjagd. Nach einem „and 1“ des Erstgenannten in Minute 17 und weiteren 4 Punkten von Aufbauspieler Schütze war man auf 33:38 heran gekommen, hatte das Viertel 19:15 gewonnen und konnte auf die 2. Halbzeit hoffen.
Die Hausherren kamen hellwach aus der Kabine. In Minute 23 die erste Passauer Führung durch Alexander Herbort nach einem herrlichen Anspiel von Maximilian Gentner auf die Grundlinie (41:40). Jetzt war man dran. Die Mann – Defense war erfolgreich. Ein toller Block von Center Thomas Pethran wurde von den Zuschauern gefeiert, die Führung hielt. Und gegen Ende des Viertels drehte Flügel David Moschek noch einmal am Rad, scorte einen Fastbreak und einen Dreier zur höchsten Passauer Führung (56:47). Dann fing man sich noch 5 Punkte ein, aber das Viertel war mit 23:14 gewonnen und der Spielstand von 56:52 ließ einen tollen Endspurt erwarten.
Doch jetzt machte der Sportbund die Räume sehr eng, verteidigte immer besser und in der Offensive sollte den Hauptstädtern eine Reihe von erfolgreichen Distanzwürfen gelingen. Die Passauer Führung war schon nach einer Minute weg, Nach 4 SB – Dreiern war man aus Passauer Sicht mit 59:64 im Hintertreffen, einfach bitter, dass der Gast eine solche Distanzquote hinlegte. Und jetzt wurde man nervös. Zwar traf Benjamin Mayer 4 Punkte für die Dreiflüssestädter, aber ein weiterer Dreier vom Münchner Fredi Bikandi zum 63:67 aus Passauer Sicht (35. Minute) machte die Sache nicht einfacher. Aus einer besseren Defense heraus gelangen Flügel Mattis Kumpf weitere 5 Passauer Zähler, in Minute 38 stand es 68:71. Spannung pur, noch war alles drin. Die White Wolves blieben dran, kämpften hervorragend, aber das Match konnte nicht mehr gedreht werden. Benjamin Mayer konnte zwar noch 3 Zähler setzen, 10 Sekunden vor Ende 75:76! Aber wieder Fredi Bikandi traf noch einmal zum 75:78 – Endstand für die Isarstädter, die am Ende einfach glücklicher und etwas cleverer agierten (Viertel 19:26).
Somit ist man auf Passauer Seite wieder um eine Erfahrung reicher, wie man ein ganz enges Spiel auch nach hoher zwischenzeitlicher Führung noch abgeben kann, aber mit 6:6 Siegen ist man gut im Rennen. Die Münchner „Frösche“ sind aber jetzt vor den Niederbayern platziert und auch Milbertshofen hat nach dem Sieg gegen Freising bei Punktegleichheit wegen des direkten Vergleichs die Nase vorn. Somit liegt der TV Passau auf Rang 8 und fährt nächste Woche nach Landsberg zum Rückspiel.
Spieler:
Benjamin Mayer 16, Jan Köplin 10, Thomas Pethran 10, Alexander Herbort 8, Maximilian Gentner 8, Mattis Kumpf 7, Ferdinand Schütze 6, David Moschek 5, Tim Busher 2, Jan – Erik Taubmann 2, Armin Ahmetovic 1, Patrick Wiesner.
Trainer Bernd Zauner: „Man hat heute gesehen, dass die Frösche in den letzten Jahren zurecht diese Liga dominiert haben. In der entscheidenden Phase waren sie zu abgezockt.“