Eine bärenstarke Defensivleistung legten die Basketballer des TV Passau beim Spiel der 2. Regionalliga der Herren – Gruppe Süd – bei den „Fireballs“ in Bad Aibling, die bisher erst zwei Begegnungen verloren hatten, hin. Die Punkte mit einem 81:72 – Auswärtssieg beim bisherigen Tabellenvierten und Favoriten zu holen, ist eher eine Überraschung und für die Wolves wirklich keine Kleinigkeit. Coach Jan Köplin konnte bis auf David Moschek (der aus beruflichen Gründen kürzer treten muss) und Cornelius Ferber (verletzt) auf einen 9 – Mann – Kader zurückgreifen. In dem Match kam es zum interessanten Aufeinandertreffen einiger „Big Men“ der Liga. Die Niederbayern hatten vor, vor allem die Kreise des Aiblinger Ligatopscorers Bradaric einzuengen. Das Augenmerk des Gegners lag besonders auf dem Passauer Center Benjamin Mayer, der aktuell sehr stark agiert und im letzten Heimspiel gegen Leitershofen 37 Punkte auflegte.
Schon zu Beginn der Partie war zu erkennen, dass der TV Passau durchaus eine Chance hatte. Die Hausherren konnten die ausgewogene Offensive der Niederbayern nicht stoppen, man trat als Team kompakt und stark auf. Insbesondere die Centerspieler Benjamin Mayer und Alexander Herbort taten sich hervor. Nach einem 8-2 Start der Dreiflüssestädter fingen sich aber die Hausherren und konnten über Distanzwürfe näher heranrücken. Zum Viertelende stand ein 20:15 aus Passauer Sicht zu Buche.
Das zweite Viertel startete wieder furios. Mit einem 11:5 – Run schraubte man die Führung auf 31:20 hoch (15. Minute). Die Fireballs konnten lediglich durch die beiden Topscorer Bradaric und Hack-Vazquez punkten. Den Wölfen half ein ausgeglichenes Scoring, darunter drei Dreier. Zur Halbzeit führten die Wölfe mit 41:32 (Viertel 21:17).
Jetzt galt es, nach der Pause die Intensität hoch zu halten, aber es folgte die schwächste Phase der Passauer. Zwar ließ man wenige Feldkörbe zu, konnte in der Offensive aber lediglich 11 Punkte markieren, 8 davon kamen von Topscorer und Routinier Benjamin Mayer, der wieder einmal seine Klasse und sein derzeitiges Formhoch bewies. Dennoch behielt man die Führung, obwohl der TuS auf 54:52 herangerückt war (Viertel 13:20 aus Passauer Sicht).
Jetzt galt es! Es sah so aus, als ob der Favorit sich gefangen hätte, ein 8:2 Lauf zu Beginn des vierten Viertels brachte die Führung für Bad Aibling. Nun zeigte sich, dass in der Wolves – Truppe Moral steckt. Man bäumte sich auf, ließ sich nicht auf die Verliererstraße schicken. Spielertrainer Jan Köplin scorte im weiteren Verlauf einen ganz wichtigen Dreier, der brachte die Führung zurück (61:60). Offensiv übernahm anschließend Alexander Herbort, der im Schlussviertel 10 Punkte markieren konnte, das Ruder. Nun fing sich auch die Defensive der Wölfe wieder. Man ließ wenig zu, schloss die Passwege, der Gegner agierte nur noch im 1 gegen 1. Den Sieg sicherte sich der TV Passau anschließend an der Freiwurflinie. Mit 10 von 11 Freiwürfen in der „Stop the clock-Phase“ stand der Sieger fest, die Nerven waren diesmal eisern vorhanden. 81:72 für die Wolves, einfach nur großartig (Schlussviertel 27:20 für das TV -Rudel).
Köplin: „Heute haben wir das beste Spiel der Saison gezeigt. Wir waren über die ganze Spielzeit gesehen offensiv wie defensiv klasse, alle Spieler haben einen fantastischen Job gemacht. Die intensiven Spiele gegen die Bayern und Leitershofen haben uns perfekt vorbereitet. Ein unfassbares Gefühl, wir freuen uns sehr. “
Mit diesem Ergebnis rutschen die White Wolves auf Rang 4 der Tabelle hinauf, punktgleich mit dem Gegner (5. – direkter Vergleich). Erstaunlich auch, dass 4 von 5 Siegen der laufenden Spielzeit gegen Gegner aus der oberen Tabellenhälfte erzielt wurden. Jetzt schaut man schon auf das Heimspiel am kommenden Sonntag gegen den Rangsiebten „München Basket“, ein Team, das – etwas holprig in die Saison gestartet – sich zu stabilisieren scheint und gegen Gröbenzell aktuell erfolgreich war.
Die Spieler:
Benjamin Mayer 24, Alexander Herbort 16, Jan – Erik Taubmann 10, Ferdinand Schütze 9, Jan Köplin 8, Maximilian Gentner 7, Tobias Hoffmann 4, Valentin Kraft 3, Lorenz Dupper.