Dass es ein hartes Auswärtsspiel werden würde, war allen Beteiligten vorher klar. Trotzdem rechneten sich die White Wolves in dem Match der 2. Regionalliga Süd eine Chance auf einen Erfolg über den Tabellendritten München Basket aus, der ohne Topmann Sebastian Ebertz angetreten war. Aber es ist wieder anders gekommen. Nach einem Spielverlauf, der eine wacker kämpfende Passauer Truppe sah, die 90 Sekunden vor Ende nur mit 64:65 zurück war, unterlagen die Dreiflüssestädter am Ende mit 66:73. Mit ein Grund war wohl die eher durchwachsen gespielte erste Hälfte. Damit ist die Möglichkeit eines ersten Erfolges gegen die Münchener wieder einmal vertan und vielleicht auf das Rückspiel in Passau verschoben. Das Zick – Zack – Spiel der White Wolves geht weiter.
Es ging gut los für die Wölfe, da man sich nach zwei Minuten bereits mit 8:2 absetzen konnte. Doch dann stotterte die Offensive und die Hausherren erlangten die Führung zurück. Mit einem 12:14 – Rückstand ging es in die Viertelpause.
Auch das zweite Viertel sollte offensiv keine Besserung bringen. Über fünf Minuten konnte man keinen Feldkorb erzielen, obwohl die Würfe der Wolves gut vorbereitet waren. Zwar stand die Defensive gut, man hatte bis zur Halbzeit nur 30 Punkte kassiert, doch selbst erreichte man nur 21 Punkte. In der Kabine wurde dennoch die gute Wurfauswahl gelobt, um weiterhin das Selbstvertrauen in die Fernwürfe zu behalten (2. Viertel 9:16 aus Passauer Sicht).
Nach dem Seitenwechsel dann ein furioser 12:3 – Run für die White Wolves, die sich dadurch auf 33:33 zurückkämpfen konnten. Die Hausherren schlugen allerdings gleich mit zwei erfolgreichen Dreipunktewürfen zurück. Der österreichische Pointguard Hannes Obermann trat mit insgesamt 4 Dreiertreffern in Erscheinung. Die Passauer scorten fortan ausgeglichen und konnten bereits im dritten Viertel mehr Punkte erzielen, als in der gesamten ersten Hälfte. Der Abschnitt ging knapp an die Niederbayern, die Truppe hatte viel Kampfgeist bewiesen und man ging mit 44:50 in die letzten 10 Minuten (3. Viertel 23:20 für den TV Passau).
Hier kämpften sich die White Wolves, angeführt von Alexander Herbort und Lion Gorgas, Punkt um Punkt zurück und konnten bis zur 39. Minute auf 65:66 heran kommen. Leider leistete man sich in der letzten Minute drei Fouls, die durch die hohe Teamfoulbelastung zu Freiwürfen führten. Dies nutzten die Hausherren eiskalt aus, die verwandelten Freiwürfe führten zum Endergebnis von 66:73. So musste man wieder einmal mit leeren Händen aus der Dachauer Straße zurückkehren. Aber die White Wolves hatten sich nie aufgegeben und Moral gezeigt (4. Viertel 22:23 aus Wölfesicht).
Nach 9 (teilweise 10) Spielen hatte sich in der Vergangenheit an der Ligaspitze und am Ende der Tabelle jeweils eine Anzahl von Vereinen herauskristallisiert, die in Richtung Meisterschaft bzw. in Richtung Abstiegskampf marschiert sind. Diesmal kann man nur Ersteres bescheinigen. Es ist anders, es knistert vor Spannung, es ist der Wahnsinn. Unterhaching und Dachau marschieren mit je acht Siegen voran, sie haben sich als Favoriten heraus gehoben. München Basket steht mit 5:4 Siegen nun gefestigter auf Rang 3. Ab da klebt die Liga zusammen, wie nie zuvor, es folgen die nächsten 7 Teams (!) mit je 4 Siegen bis Platz 10 (darunter Passau als 7.). Aber auch die beiden am Ende platzierten (Leitershofen 2 und Augsburg) haben schon 6 Punkte eingefahren und liegen nur einen Sieg zurück. Es scheint, dass in dieser Saison die Tagesform entscheidet, fast jeder jeden schlagen kann und es womöglich bei der Endabrechnung auch auf die Korbdifferenz ankommen könnte. Schon nächsten Sonntag gibt es die Gelegenheit, Punkte gut zu machen, wenn das Team des früheren Passauer Trainers Bastian Block, SB DJK München, in Passau spielt.
Spieler Passau:
Alexander Herbort 12, Maximilian Gentner 10, Lion Gorgas 10, Lukas Bierling 8, Benjamin Mayer 8, Tobias Hoffmann 6, Jan – Erik Taubmann 6, Lorenz Dupper 4, Julian Großmann 2.