Auswärts gegen die Fibalon Baskets Neumarkt, das stand letzten Samstag auf dem Zettel der Regionalliga – Truppe des TV Passau. Ein möglicher Sieg gegen die bis dahin nur einen Erfolg vor den Dreiflüssestädtern liegenden Oberpfälzer schien möglich, gelang aber nicht. Stark ersatzgeschwächt das ganze Match über eher gleichwertig, das zweite Viertel gewonnen, im dritten sogar an der Führung gekratzt, aber am Ende wieder knapp gescheitert. Das kleine, aufrechte Häuflein der White Wolves hat mit Elan sein Möglichstes gegeben, Andi Strujan, Florent Llumnica, Frano Bilandzija und das Nachwuchstalent Linus Krinninger scorten zweistellig. Brian Morris und „Defensivmaschine“ Julian Großmann waren nicht dabei. Henry Stamer, der bisherige Passauer Topscorer, der wegen einer Undiszipliniertheit im letzten Spiel gegen SB München drei Spiele Sperre aufgebrummt bekommen hat, war zudem nicht einsatzberechtigt. Das zeigt, wie groß die Chance auf einen Punktgewinn mit diesen drei Spielern gewesen wäre. Coach Manuel Eggs musste wieder selbst eingreifen, um etwas Entlastung zu bringen.
Beide Teams schenkten sich von Beginn an nichts und lieferten sich in den ersten Minuten ein Kopf – an – Kopf – Rennen. Ein schöner Anfangsdreier von Linus Krinninger begeisterte. Gegen Ende des Abschnitts die erste Schwächephase der Passauer in Offense wie Defense, am Ende hinkte man einem 14:25 – Rückstand hinterher.
Der Anfang des 2. Viertels auf beiden Seiten zerfahren, die Fibalon Baskets nahmen als erste das Zepter wieder in die Hand, aber die Gäste ließen sich nicht so leicht abwimmeln. Lion Gorgas und Andi Strujan streuten Dreier ein und brachten die Wolves wieder auf acht Zähler ran. Nach einem fabelhaften Fastbreak, gefolgt von einem weiteren Dreier verkürzten die Dreiflüssestädter auf drei Punkte. So ging es auch in die Halbzeit (32:35 aus Gästesicht, 2. Viertel 18:10 für Passau).
Voller Motivation und mit starkem Teamgeist ging es in Abschnitt drei. Die Passauer Rumpftruppe konnte kurzzeitig in Führung gehen, aber nun wurde das Tempo durch viele Fouls und Auswechslungen ausgebremst. Die Mannschaften schickten sich jetzt gegenseitig an die Freiwurflinie, außerdem gab es technische Unterbrechungen wegen Problemen beim Kampfgericht. Die Auswirkung des Ganzen, der niederbayerische Dampf war weg, die Hausherren kamen in der Folge zu einigen einfachen Punkten. Mit 49:59 ging es ins Schlussviertel (3. Viertel 17:24 aus Wolves – Sicht).
Und nun zeigte sich der Kräfteverschleiß der White Wolves. Schön langsam konnte das kleine Häuflein nicht mehr mithalten. Gleich zwei Dreier der Neumarkter in dieser Phase, ein sehr stark aufspielender Aliu (26 Punkte insgesamt), der Passauer Widerstand war gebrochen. Das Pressing der Oberpfälzer wirkte, es gelang kein Anschluss mehr, der das Spiel drehen hätte können. Somit endete das Match, das von Passauer Seite beherzt geführt worden war, mit 63:76 aus Wölfe – Blickwinkel (4. Viertel 14:17).
Einordnung und Ausblick: Neumarkt hat durch diesen Sieg einen großen Sprung auf Rang 6 der Tabelle gemacht, Passau hingegen ist mit bisher nur einem Erfolg auf Platz 11 im Abstiegskampf angekommen. Klar ist: Wieder ein solides Match, wieder engagiert auf Augenhöhe mitgehalten, aber die Ausbeute hat deutlich Luft nach oben. Die White Wolves kämpfen konstant gut mit dem kleinen, und trotzdem nie vollständigen Kader. Siege, vor allem gegen die Teams der 2. Tabellenhälfte, wird es erst geben, wenn endlich einmal alle Spieler in Training und Spiel zur Verfügung stehen. Nächste Woche wird es im Heimspiel gegen München Basket, das an der Tabellenspitze (ohne Spielverlust) rangiert, nicht leichter. Freilich bleibt zu hoffen, dass wenigstens die etablierten Rotationsspieler Morris und Großmann wieder spielbereit sind.
Spieler Passau: Andreas Strujan 15, Florent Llumnica 14, Frano Bilandzija 11, Linus Krinninger 10, Lion Gorgas 6, Manuel Eggs 5, Marco Mühl 2.