Wenn der Tabellenletzte zum Ligazweiten anreist, erwartet niemand eine Überraschung. Wenn wie im Fall von Bezirksliga-Schlusslicht Traunstein eine Mannschaft ohne Auswechselspieler anreist, wirkt auf Seiten der Gastgeber aus Passau schon fast wie purer Luxus, dass immerhin zwei Spielerinnen dort zu Beginn des Spiels auf der Bank platznahmen. So gab es dann auch keinen Sensationssieg der Underdogs, aber durchaus ein ansehnliches Spiel beider Seiten und einige Bestmarken auf Passauer Seite.
Beide Teams starteten auf Augenhöhe. Die White Wolves punkteten durch Tempo-Basketball, die Chiemgauer setzten ihre Großen immer wieder gut unter Passaus Korb ein und hielten so lange Anschluss, ehe Passaus Anita Biro auf die Centerposition wechselte und dadurch Passaus Offensivspiel noch einmal einen Schub zur 21:14-Führung am Viertelende gab.
Auch im zweiten Viertel zeigten die Gäste lange, dass sie gut mitspielen konnten. Erst fünf Minuten vor der Halbzeitpause zündeten die Wölfinnen wieder ihren gefürchteten Turbo. Allen voran Nadine Bassen und Petra Ehweiner starteten mit guter Verteidigung zahlreiche Schnellangriffe und bediente immer wieder Krisztina Lantos, die an diesem Tagen nicht zu halten war und sich ein ums andere Mal ihren Gegenspielern entreißen konnte. Mit einem 16:2-Lauf stellten sie einen souveräne 41:22-Halbzeitvorsprung her.
Beide Trainer stellten in der Pause die Verteidigung um. Die Dreiflüssestädter wussten aber besser damit um zu gehen. Stephi Diller und Barbara Aschenbrenner setzten sich immer wieder gut in des Gegners Zone in Szene und bauten so die Führung weiter aus zum 63:3-Zwischenstand vor Beginn des letzten Viertels.
Traunstein mobilisierte noch einmal die letzten Reserven um sich ehrenhaft aus Passau zu verabschieden und schaffte auch mit gutem Zusammenspiel immer wieder schöne Korberfolge. Doch das Heimteam um Trainer Rosenberg wollte die Punkte auch nicht herschenken. Nach guten Defensivaktionen waren es nun gleich mehrmals hintereinander bis zum Spielende Elzette Calitz, Petra Ehweiner und Anita Biro, die im Anschluss mit langen Pässen erneut Krisztina Lantos auf die Reise schickten um einfache Punkte mitzunehmen. Die hatte wohl einen Sahnetag erwischt und zielte mit 37 Punkten eine Saisonbestmarke der Liga und es war nicht die einzige an diesem Tag.
Mit 81 Punkten beim 81:44-Sieg erzielte Passau das höchste Endergebnis eines Bezirksligateams in dieser Saison. Bereits zum dritten Mal in Folge holte sich ebenfalls Krisztina Lantos die Topscorer-Krone der Liga mit 24,6 Punkten pro Spiel. Erst in den nächsten Wochen klärt sich die Frage, ob die Passauer Damen als Tabellenzweiter aufsteigen dürfen und können. Es bleibt also auch nach Saisonende ein wenig Spannung erhalten.
Für Passau spielten: Barbara Aschenbrenner (8 Punkte), Nadine Bassen (7/1 Dreier), Anita Biro (17/1), Elzette Calitz (3), Stephi Diller (7), Petra Ehweiner (2), Krisztina Lantos (37/1).