Einen lange ersehnten Erfolg brachte das ausgelagerte Heimspiel der White Wolves Passau in der Basketball Bayernliga Mitte am Samstag in Vilshofen. In einem von Verteidigung geprägten Match konnten sich die „Hausherren” am Ende verdient mit 75:64 durchsetzen und den 5. Saisonsieg feiern. Seit dem Gewinn über Nördlingen am 10. November letzten Jahres hatte es nur mehr Niederlagen gehagelt. Neuzugang Jakub Gazda war diesmal verhindert, aber Armin Ahmetovic, der in den Kader aufrückte, absolvierte eine gute Partie und Stefan Schamberger erwischte einen „Sahnetag”.
Wie schon in den vergangenen Begegnungen legte Passau los wie die Feuerwehr, schaltete schnell von der Defensive in den Angriff um, brachte Pässe gut an die richtige Position und gewürzt mit 5 Punkten vom Flügel Stefan Schamberger lag man in der 4. Minute 13:4 in Führung. Nürnberg tat sich schwer, das flinke Spiel in der Verteidigung rechtzeitig aufzunehmen und nach einem Dreier von Basti Block und 3 Punkten des Centers Benjamin Mayer wurde das 1. Viertel mit 23:11 beendet.
Nach einem Konter von Flügel Jan Köplin zu Anfang des 2. Viertels (25:11) war aber dann der Passauer Angriffsfluss vorerst gestoppt. Die Gäste verteidigten jetzt aggressiver, störten den Aufbau eher und 4,5 Minuten lang gelang den Wölfen so gut wie nichts mehr. War vielleicht das 2. Viertel vom Landshutspiel letzte Woche noch in den Köpfen? Den Franken gelang ein 11:0 – Lauf und bei Passau machte sich große Unsicherheit bemerkbar. In der 5. Minute wurde es eng, der Spielstand jetzt 27:26. Stefan Schamberger wusste die Lösung, zog dreimal zum Korb, wurde gefoult und er traf 5 von 6 Freiwürfen. Außerdem steckte er einen Superpass auf Armin Ahmetovic, der zum 34:26 verwandelte und wieder etwas Luft erkämpfte. Obwohl die Franken nicht locker ließen, blieb ein Halbzeitvorsprung von 39:34 nach 5 Mayerpunkten erhalten (Viertel 16:23).
Zu Beginn des 3. Abschnitts zeigten die Wolves Konzentration und starteten großartig in die 2. Halbzeit. Da sah man wieder dieses blitzschnelle Umschalten in den Angriff und ein Mayer – Korb auf sehenswerten Assist von Flügel Philip Moschek zum 52:38 beendete einen Passauer 13:4 – Run (5. Minute). Doch wer dachte, es könnte so weiter gehen, sah sich bald getäuscht. Jetzt kamen die Postler in Fahrt und drehten den Spieß um. Das Spiel geriet nun zur Abwehrschlacht, bis zum Viertelende brachte Passau nur mehr 4 Zähler zustande und die Gäste, die auf Biegen und Brechen verteidigten, holten wieder auf. 11 Zähler gelangen ihnen, Möglichkeiten gab es aber viel mehr. Doch der TV verstand es immer öfter, dem Angriffswirbel der Mittelfranken eine anständige Defense entgegen zu setzen, die ihnen zunehmend Probleme bereitete und Chancen vereitelte. Passau erkämpfte sich verbissen etliche Bälle und konnte die Führung mit 56:49 halten (Viertel 17:15).
Hielten nun die Nerven? Zu Beginn schon, denn man startete wieder konzentriert. In der 5. Minute Erleichterung nach einem Dreier von Stefan Schamberger zum 62:53. Aber das war es dann auch bis in die 9. Minute außer einem Freiwurf von Alexander Dabrowski. Trotz großartiger kämpferischer Einstellung wollte im Angriff nicht mehr viel gelingen und die Nürnberger leckten, nachdem Center Mayer (5. Foul) auf der Bank Platz nehmen musste, noch einmal Blut. In der 9. Minute das 63:63! Und wieder zog der erfahrene Österreicher Stefan Schamberger mehrmals zum Korb und holte 4 wichtige Punkte zum 67:63 am Beginn der Schlussminute. Den Franken blieben nur mehr taktische Fouls, um die Uhr zu stoppen, aber hier zeigten die Passauer Nervenstärke bei den Freiwürfen. Taubmann, Moschek, Zauner, Schamberger und Dabrowski trafen. 75:64 endete die sehr spannende Partie mit dem verdienten Passauer Sieg, der vor allem mit mannschaftlicher Geschlossenheit über die Verteidigung geholt wurde.
In der Tabelle bleibt man zwar 10., hat aber jetzt einen Sieg Abstand zu Donauwörth (nächster Gegner) und nur einen Sieg weniger als die drei davor liegenden Teams aus Tegernheim, Erlangen und Nürnberg.
Die Coaches Zauner und Osebold: „Uns freut vor allem der Teamgeist und das Kämpferherz unserer Mannschaft. Vor allem nach der langen Niederlagenserie in den Wochen davor. Nun zeigt sich, dass wir wieder mehr Alternativen von der Bank haben. So kann es weiter gehen.”
Die Spieler:
Stefan Schamberger 27, Benjamin Mayer 10, Philip Moschek 8, Alexander Dabrowski 8, Jan Köplin 8, Jan – Erik Taubmann 5, , Basti Block 5, Armin Ahmetovic 2, Bernd Zauner 2.