11 Spiele lang ging die zweite Mannschaft der Passauer Basketballer diese Saison bereits als Verlierer vom Platz, noch kein Spiel konnte das Team um Coach Bastian Block gewinnen. Dementsprechend motiviert und hungrig wirkte das Team zu Beginn des Spieles gegen die Tittling Granits. Außerdem gab es etwas gut zu machen, nachdem man im Hinspiel eine herbe Niederlage einstecken musste. Aber auch die Gäste wollten nicht mit leeren Händen nach Tittling zurück und somit auf dem vorherigen Sieg gegen Vilsbiburg aufbauen.
Im ersten Viertel sahen die Zuschauer – die Ränge der Passauer Dreifachturnhalle waren bei diesem Derby gut gefüllt – ein eher zerfahrenes Spiel, welches durch viele Fouls und Freiwürfe geprägt war. Der Abschnitt zog sich fast eine halbe Stunde, so oft musste die Uhr angehalten werden. Insgesamt foulte Passau im gesamten Spiel 22 Mal, Tittling sogar ganze 31 Mal. Kein Team konnte sich klar absetzen, die Gäste gingen aber mit einer knappen Führung von 18-16 in die Viertelpause. Passau hatte aber die Chance bereits in diesem Viertel die Führung zu übernehmen, wäre die Freiwurfquote besser gewesen. Über das ganze Spiel verteilt, waren die White Wolves 38 mal an der Freiwurflinie, doch konnten den Ball nur 14 Mal in der Reuse unterbringen – einer der wenigen Schwachpunkte an diesem Samstagnachmittag.
Im zweiten Viertel wendete sich das Blatt dann endgültig. Eine gute Verteidigungsarbeit, konsequentes Arbeiten am offensiven und defensiven Brett und vor allem eine gute Ballbewegung in der Offensive brachte die Passauer sukzessive nach vorn, so dass man kurz vor Ende der Pause 10 Punkte in Führung gehen konnte, was bis dato die höchste Saisonführung der Passauer Zweiten war. Vor allem das Ziehen zum Korb und das Suchen des besser positionierten Mitspielers waren die Grundlagen für das Gelingen der Offense. Bis zur Halbzeit erspielte man sich eine 36-23 Führung.
Angetrieben von der erfolgreichen ersten Hälfte und einem lautstarken Publikum, spielten sich die Passauer in einen richtigen Lauf und waren stellenweise mit über 20 Punkten in Front, Tittling versuchte aber dagegen zu halten und konnten den Rückstand wieder ein wenig nach unten korrigieren. Trotzdem ging Passau mit einer komfortablen 55-38 Führung in den Schlussabschnitt.
Auf der Zielgeraden spürte man die Nervosität der Passauer. Die Ausgangsposition war optimal, aber nun musste man dafür arbeiten, dass am Ende tatsächlich der erste Saisonsieg verbucht werden kann. Der Vorsprung schrumpfte durch einige Turnovers und Unkonzentriertheiten, allerdings wurde es nie mehr wirklich gefährlich und die Passau White Wolves II konnten am Ende mit 67-56 ihren ersten Saisonsieg feiern. Konserviert man die mannschaftsdienliche Leistung in der Offensive, die harte Arbeit in der Defense und kann ein wenig Euphorie für die kommenden Wochen aufbauen, dann muss dies nicht der letzte Sieg der Saison gewesen sein. Will man in der Tabelle die rote Laterne noch abgeben, dann muss auch in den nächsten Spielen gegen die Tabellennachbarn aus Bad Reichenhall und Zwiesel etwas Zählbares herausspringen.
Es spielten:
Passau: Gochman (13 Punkte – 2 Dreier), Karl (15), Kraft (1), Lotz (7), Rekers (3), Scheuer (8), Schmidt (18 – 1), Zweier (2)
Tittling: Kilger 19, Aigner 12, Geib, Karmann, Sanchez je 6, Schätz Josef, Zilfreind je 3, Schätz Jakob 1, Bachner.