Für die Passauer Damen stand am Sonntagnachmittag das niederbayerische Derby gegen Zwiesel an; ein schwieriges Spiel, denn im Trikot des Vorjahresmeisters aus dem Bayerwald läuft seit zwei Saisons die ehemalige Bundesligaspielerin Nicole Gleinig auf. Im vergangenen Jahr gelang Passau daheim aber der Überraschungscoup und ein knapper Sieg daheim. Das wollte man natürlich wiederholen.
Doch die Gastgeber aus Passau fanden nicht allzu gut ins Spiel. Nach etwas mehr als drei Minuten lagen die Gäste bereits 6:11 vorne. Die Wölfinnen gestatteten ihnen viele zweite Chancen nach Offensivrebounds, die Zwiesel dankend annahm. Erst als die Dreiflüssestädterinnen das Tempo anzogen, schafften sie es bis zum Viertelpfiff auf drei Punkte zum 15:18 heranzukommen. Center Cornelia Baierl gelang nur wenige Sekunden vor Abpfiff der wichtige Treffer aus der Halbdistanz
Das hohe Tempo war es dann auch, dass ihnen in der Mitte des zweiten Spielabschnitts nach einem 8:0-Lauf ihre erste Führung zum 23:22 bescherte. Nachwuchsspielerin Aliza Williams setzte sich beherzt unter dem Korb durch und ließ ihren Gegenspielerinnen so keine Chance. Doch die Führung wirkte wie ein Weckruf für Zwiesel; Die Gäste übernahmen wieder die Kontrolle und starteten dank guter Reboundarbeit vorne und hinten einen 12:2-Lauf zum 25:34-Halbhzeitstand.
Die Bayerwaldlerinnen hatten jetzt offensichtlich den Bogen raus, denn sie setzten ihren Lauf auch nach der Halbzeit fort. Passau punktete zwar jetzt auch wieder selbst, viele Nachlässigkeiten und Unstimmigkeiten in der Verteidigungsarbeit trugen aber dazu bei, dass Zwiesel 24 Punkte in den zehn Spielminuten gelangen. Der 18-Punkte-Rückstand beim 40:58-Zwischenstand vor Beginn des Schlussabschnitts schien unaufholbar.
Doch wer die Passauer Damen kennt, weiß, dass sie kein Spiel verloren geben. Trainer Rosenberg schickte dann auch offensichtlich die richtigen Spielerinnen aufs Feld, denn sie begannen äußerst bissig und konsequent mit der Aufholjagd. Nadine Bassen holte den ersten Ballgewinn und machte auch gleich die ersten Punkte. Schritt um Schritt kam Passau näher; sechs Minuten vor dem Schlusspfiff waren es nur mehr acht Punkte. Plötzlich schien es möglich die Partie zu drehen. Doch Zwiesel wehrt sich mit allen Kräften und besann sich auf seine Stärken. Und so reichte es nicht, dass man sich die Wölfinnen nun auf Augenhöhe mit dem Vorjahresmeister befanden, es hätte mehr gebraucht. Es reichte nicht, dass man Zwiesels Gleinig seit der vierten Spielminute daran hindern konnte zu punkten, denn man muss immer gegen die Mannschaft gewinnen und nicht nur gegen eine Spielerin. Zwiesels gute Teamleistung bis zum Schluss besiegelte Passaus 60:68-Niederlage.
Für Passau spielten: Aschenbrenner Barbara (2 Punkte), Cornelia Baierl (6), Nadine Bassen (8), Anita Biro (5), Elzette Calitz, Petra Ehweiner (2), Viola Eichhorn (4), Julia Kunze, Krisztina Lantos (29/ 1 Dreier), Aliza Williams (4), Mayana Witt